04.10.2014 BERLIN
18.07.2014 GLAUBITZ
31.05.2014 HÜNXE
17.04.2014 BERLIN
08.06.2013 BARCELONA
02.03.2013 WITTENBERG
26.01.2013 LANDSHUT
12.01.2013 ZERBST
08.09.2012 BERLIN
12.05.2012 BERLIN
10.03.2012 BERLIN
17.12.2012 LEIWEN
15.10.2011 WÜRZBURG
14.10.2011 AUGSBURG
08.10.2011 NEUBRANDENBURG
03.09.2011 WALDKIRCHEN
27.08.2011 BERLIN
09.07.2011 BISCHOFSWERDA
08.07.2011 SCHMÖLLN
17.06.2011 FRAUREUTH
04.06.2011 BERLIN
15.04.2011 LEIPZIG
09.04.2011 ANNABERG-BUCHHOLZ
08.04.2011 KÖLN
07.04.2011 DÜSSELDORF
01.04.2011 WIESBADEN
12.02.2011 TORGAU
30.12.2010 HAMBURG
04.10.2014 Berlin, 10 Jahre Bakraufarfita Records
Bericht auf Bierschinken: bierschinken.net/dae/2014-10-04foe
18.07.2014 Glaubitz, Back To Future
Bericht auf Bierschinken: bierschinken.net/dae/2014-07-18jp
31.05.2014 Hünxe, Ruhrpott Rodeo
Bericht auf Bierschinken: bierschinken.net/dae/2014-05-31redaktion
17.04.2014 Berlin, Comet Club
Bericht auf Bierschinken: bierschinken.net/dae/2014-04-17philko
08.06.2013 Barcelona, Mundo Canibal
Bericht auf Bierschinken: bierschinken.net/dae/2013-06-08kollege
02.03.2013 Wittenberg, Irish Harp Pub
Bericht auf Bierschinken: bierschinken.net/dae/2013-03-02kollege
26.01.2013 Landshut, Rocket Club (mit Scaredycats)
Zu einer unmenschlich frühen Uhrzeit trifft sich das DivaKollektiv am zweitunübersichtlichsten Bahnhof Berlins, um sich auf den Weg nach Bayern zu machen. Wie die ganz großen fahren wir jetzt nämlich nicht mehr selber, sondern lassen uns kutschieren. Vom Lokführer. Ist ja auch viel entspannter: Genug Stauraum für die Gitarren, Tisch für Laptop, Essen, Trinken und Bücher, Beinfreiheit und keine verschneiten gefährlichen Autobahnen. Nach Landshut fährt uns dieser Zug; da waren wir noch nie. Überhaupt haben wir erst zweimal in Bayern gespielt. Augsburg und Würzburg mussten damals dran glauben. Im Zug wird geschlafen, gequatscht, gegessen, gelesen und ein wenig generdet und schwuppdiwupp steigen wir auch schon in Landshut wieder aus – mit einem Rucksack zu viel. Schnell wieder rein damit in den Zug zu seinem ursprünglichen Platz, raushüpfen und da gehen die Türen auch schon wieder zu.
Während wir noch überlegen ob wir einfach mal auf den Bahnhofsvorplatz gehen sollten, kommt uns schon Steff, seineszeichens einer der Veranstalter des heutigen Abends, entgegen, um uns und unsere Instrumente in Empfang zu nehmen. Schon geht das Kutschiertwerden weiter. Equipment am Club abgeladen und ab in die Stadt. Kaffee, Apotheke, Essen, neues Ladekabel fürs Handy besorgen, Sightseeing, zurück zum Club. Die sympathischen Scaredycats kennenlernen, essen, Soundcheck und auf den Einlass warten. Dieser ist erst in ner Stunde, trotzdem hat sich ein Konzertbesucher schon heimlich Zutritt zum Laden verschafft. Der stellt sich als Daniel vor und hat im nächsten Atemzug auch schon das erste Shirt unserer neuen Kollektion gekauft. Unser Album hat er schon. Digital. Die Vinyl-Version kommt heute dazu. Ein guter Fan. Nebenbei lernen wir die Toilettenkosmetikerin Astrid kennen. Sehr coole alte Frau.
Die Scaredycats machen heute den Anfang. Der Sound ist super, sehr basslastig. In Einheitskleidung stehen die Damen, deren Bandgeschichte die gleiche Länge hat wie unsere, auf der Bühne und heizen dem bis dato eher unmotivierten Publikum ein. Eine dreiviertel Stunde später entern wir bestgelaunt wie immer die Bühne, dürfen großartigerweise die Verstärker der Scaredycats nutzen und starten mit Lärm in den ersten Song. Vor uns stehen ein paar Hände voll Leute, erwartungsvoll, nicht mehr ganz nüchtern. Da kommt auch schon die große Überraschung des Abends: Obwohl wir noch nie hier in der Gegend waren, gibt es hier einige Menschen, die einfach jedes Lied vom Album mitsingen und sich über jeden Song freuen. Das macht Spaß – eure Euphorie färbt auf uns ab! Auch die neueren Stücke werden mit offenen Armen empfangen, so lässt sich doch wirklich ein schöner Abend draus machen.
Während der eine Teil der Band nach ein paar anschließenden Pläuschchen den Weg zum Hostel-Zimmer aufsucht, hält der ander Teil die Fahne hoch. Schnaps, Bier, Gespräche über Fleischkonsum und Ex-Nazis. Stammtischthemen in Kneipenathmosphäre. Zwischendurch wird getanzt. Schneller als man schauen kann, ist es da auch schon fast morgens und auch für die letzten Gammler an der Zeit, den Laden zu verlassen. Daniel fährt uns noch zum Hostel und sich anschließend nach Hause.
Ein paar Stunden Schlaf später steht auch schon das Taxi vor der Tür, um uns zum Bahnhof zu fahren. Im Zug gibts von Caro spendiert für Safi noch ein Konterbier, um den Kater-Wahnsinn zu unterdrücken oder sie einfach nur ruhig zu stellen. Funktioniert. Und schneller als wir gucken können sind wir auch schon wieder im vertrauten Berlin.
12.01.2013 ZERBST, K6 (mit ABBRUCH und BANAL)
Jetzt schlägt’s 13!
Nämlich 2013.
Nach bereits einem Jahr unter neuem Namen wird endlich wieder in die Hände gespuckt. Alles, was letztes Jahr so vor sich hin geköchelt hat, soll bald vom Herd genommen werden können. Aber zwischen Texte schnippeln und Töne garen muss natürlich trotzdem die ein oder andere Bühne geentert werden. Klar.
Den Start für dieses Jahr macht das K6 in Zerbst.
Es könnte alles so schön einfach sein. Aber nix da. Nikas Auto wird geklaut, Caros Auto geht kaputt. Also bäck tu se ruhts, alles was geht unter die Arme geklemmt und ab mit dem Schönes Wochenende-Ticket durch Brandenburg. Man ist immer so alt, wie man sich fühlt. Heute als Saufgast mit dabei: Friedi aus Würzburg.
Vor Ort stehen direkt ein paar Gestalten mit Iro am Bahnsteig, die sich als Abhol-Kommando entpuppen. Voll nett! Unsere Klamottskis werden schonmal vorgefahren und wir zur Location geleitet. Das ist doch mal ein Service.
Der Club, der sich in der „Essenzen-Fabrik“ befindet, riecht direkt verdächtig nach Vorfreude. Auch für das leibliche Wohl wird herzlich gesorgt. Beim Essen lernen wir die Jungs und Mädels von ABBRUCH und BANAL kennen, eine imposante Mischung Menschen.
Patty, einer der Veranstalter und Koch des Abends („Wie heisst du?“ „Patty!“ „Betty?“ Stimme aus dem Off: „Meine Oma heisst auch Betty!“) meint es verdammt gut mit dem Pfeffer im Nudeleintopf.
Halleluja!
Gönnerhaft steht auf dem Tisch noch eine zusätzliche Pfeffermühle, zum Nachwürzen. Auf den Hinweis, dass er ja ruhig etwas mehr Pfeffer hätte nehmen können (> Achtung, Ironie<) antwortet er, völlig im ernst: „Ich hab gepfeffert und gepfeffert...und hatte dann irgendwann keine Lust mehr, sorry. Aber da steht extra noch eine Pfeffermühle...könnt' ihr euch nehmen...da!“.
Nach dieser Mahlzeit besteht allgemeiner Bock auf Bier.
BANAL fangen an, wir stellen uns vor die Bühne.
Was für ein Haufen!
Der Schlagzeuger ist so gut wie nicht zu sehen, sein Krawumms dafür geil. Die vier Gestalten, die man sehen kann, erinnern Caro von links nach rechts an Jesus, Beavis and Butthead...und der Sänger an eine Mischung aus Hartmut Engler und Zimbl. Drei liebe Nerds und ein Verrückter. Wenn man die beieinander auf der Straße treffen würde, würde man die niiieeeniemals einander zuordnen...geschweigedenn für eine Band halten. Irgendwie witzig. Auch die Ansagen sind zum Schiessen. Und: den Leuten gefällts!
Nun sind wir dran. Der Bühnensound ist erstaunlich geil. Katastrophenfrei prügeln wir uns durch's Set. Offenbar kommt dies unten genauso kurzweilig an wie es sich angefühlt hat, denn es werden fleissig Zugaben verlangt. Freude!
Irgendwann ist die Maus aber aus, Platz für ABBRUCH. Drei Jungs, davon zwei Brüder, plus zwei Gastmusikerinnen, darunter deren Mutti am Keyboard. Der Knaller! Supersympathische Leute, Daniel am Bass hat'ne geile Stimme, macht Spaß!
Safi ist derweil ins Bett, weil sie früh am nächsten Tag am Rollerderbytraining teil nimmt, das verrückte fleissige Honigbienchen. Nika, Gina, Caro und Friedi halten hingegen noch ein Weilchen die Fahne in den Wind, bevor sie sie ins Kissen drücken.
Ein witziger Abend war's! Vielen Dank an die lieben Veranstalter, Abbruch für die Backline und unserem Verstand, dass die letzte Flasche Kirsch nicht mehr wirklich angebrochen worden ist! (Nur ein bißchen vielleicht...)
Caro
08.09.2012 Berlin, Tommyhaus
Bericht auf Bierschinken: bierschinken.net/dae/2012-09-08kollege
12.05.2012 BERLIN, Admiralspalast
– Der Deal –
Am 12.05.2012 können ausgewählte Künstler in den Bereichen Wort und Musik live beweisen, was Sie auf dem Kasten haben. Zu gewinnen gibt es für jeweils die Beste Darbietung einen Gastauftritt bei der nächsten „Fritz Nacht der Talente“. Abstimmt wird direkt vor Ort mit „Buuhuuuus“, „Yeaaahs“, klatschen, pfeifen, trommeln oder was den Emotionen sonst noch Ausdruck verleihen kann -> straight in your face! Das Besondere ist, wenn es >nicht gefällt< (dislike=Daumen nach unten) wird der Auftritt direkt abgebrochen und Mann/Frau muss die Bühne verlassen >Überzeugungszeitraum 3-4 Minuten<.
Also geballte Power in höchster Konzentration punktuell abfeuern.
– No Risk – No Fun –
Wir haben gegrübelt! Welcher Song begeistert innerhalb 4 Minuten? Meinungsumfragen brachten leider keine eindeutigen Ergebnisse hervor.
Aus dem Raster fallen lautet die Devise! Also lassen wir das Grübeln sein und wählen „KLARTEXT“. Kurz und auf den Punkt. Genau das Richtige für die vielen kleinen „mainstreamaufgeweichten“ Ohrmuscheln.
– Generalprobe! –
Gegen 12:00 Uhr erreicht uns eine beunruhigende Nachricht. Ein Teil unserer Bühnendeko muss kurzfristig absagen. Es ist Freitagmittag und wir haben noch exakt bis 16:45 Uhr Zeit um jemanden zu finden, der sich für uns zum Affen macht! PANIK! In letzter Sekunde unterschreibt Bönxi Bönx seinen Beitritt in unserem Divatortenkollektiv. Fettes „SchwarzwälderTortenDanke“ für dieses Paradebeispiel an Spontanität. Immerhin wird die Veranstaltung im Internet und Radio ausgestrahlt…
Um das Verhalten der Künstler zu studieren und sich zu beschnuppern werden alle Teilnehmer 1 Tag vor dem Showdown zur Generalprobe eingeladen. In unserem Fall Soundcheck. Alle Abläufe sind auf die Minute genau eingetaktet und strickt einzuhalten! Damit es niemand vergisst, werden diese Worte gern öfter wiederholt. Hinter den Kulissen des Admiralpalasts finden wir einen trockenen Backstageverschlag, allein für uns. Klasse! Damit wir nicht orientierungslos durch die Gänge stromern, sind sämtliche Räume mit den jeweiligen Bandnamen oder jeweiliger Funktion beschildert worden. Eine gute Idee, wenn auch das Verlaufen zu den zahlreichen versteckten Talenten des Kollektivs gehört. Eine aufwändige Schließvorrichtung mittels eines Türcodes erinnert etwas an Sicherheitsverwahrung. Wir fragen uns, ob die anderen Mitstreiter auch so unglaublich praktisch untergebracht werden – mit Tageslicht, Spiegelwand + Beleuchtung, Schminktische, Bett und Kostümaufhängemöglichkeit. Wir freuen uns riesig und sind mächtig gespannt.
– Showdown! –
Die Veranstalter bestellen uns recht früh zur Vorbesprechung. Möglicherweise haben Langzeitstudien Verunsicherung hinterlassen, was die Zuverlässigkeit vieler Künstler betrifft oder das Fragen nach Bier etc. im Cateringbereich am Vortag. Unglaublich pünktlich und erschreckend gut vorbereitet treffen wir uns vor dem Admiralpalast. Erst heute erfahren wir, in welcher Reihenfolge und wann wir auf die Leute losgelassen werden.
– Wer zuerst kommt –
Wir inspizieren das kalte Buffett und ziehen uns in unseren Backstageverschlag zurück. Dort richten wir uns häuslich ein und stoßen mit seltsam roter Flüssigkeit auf den hoffentlich reibungslosen Verlauf des Abends an. Haare werden frisiert, fixiert und Nägel lackiert. Mittels einer kurzfristigen Rateaktion via Stalkbook verlosen wir 2 individuell gravierte Bananen -OHNE VERFALLSDATUM-. Das große WARTEN beginnt. Wir entschließen uns die Zeit mit einer kleinen Aufwärmprobe zu verkürzen. Kann ja nicht schaden. Wie wahr, Safis Saite exekutiert sich nach den ersten Textzeilen. Zum allseitigen Entsetzen stellen wir fest, dass wir an ALLES außer Ersatzsaiten gedacht haben. Safi verschwindet kurz und kommt wenige Minuten später mit einem neuen Pack Saiten und diätisiertem Geldbeutel im Gepäck zurück. Großartig!
– los geht’s –
Bis zum Auftritt werden wir gebeten, den Cateringbereich möglichst nicht zu verlassen. Mann/ Frau möchte aufwendige Einsammelmanöver vermeiden um den Zeitplan genau einhalten zu können! Etwas schade ist es schon! Auf einem recht kleinen Flachbildschirm, der leider viel zu leise eingestellt ist, können wir das Geschehen auf der Bühne verfolgen.
> Also wieder anstoßen!
Etwas neidisch werden wir beäugt. Naja schon mal roten Kaffee gesehen? 15 Minuten vor unserem Auftritt werden wir hinter die Bühne geschickt. Dort bereiten wir uns vor und verfolgen ungeduldig das Treiben auf der Bühne. Das Publikum ist für unseren Geschmack ungewohnt Verhalten aber recht gut gelaunt.
> Wieder warten!
15 Minuten erscheinen einem wie eine Ewigkeit. Plötzlich nehmen die Moderatoren Worte wie sexy, 3 Akkordepunk, außergewöhnliches Erscheinungsbild, Gorilla und Barbie in den Mund. Meinen die uns? Tatsache! Mit hastig wedelnden Händen werden wir auf die Bühne geordert.
> Es wird dunkel und still. Fast meditativ.
Showtime! „Was ist denn wieder mit dir los?“ Der Lichtmann feuert ein Blitzlichtgewitter auf die Bühne ab. BÄM da sind wir und geben ALLES. Springen, singen, schreien, schmettern. Das Adrenalin betäubt unsere Wahrnehmung und plötzlich ist alles schon wieder vorbei.
Was für ein Spaß! Nochmal bitte! Das Publikum beäugt uns kritisch. Manche verfallen in Schockstarre, buhen, klatschen, pfeiffen – alles dabei! Wir verbeugen uns für das Erinnerungsfoto und verziehen uns wieder in den Cateringbereich. Prost!
Den Wettbewerb haben wir nicht gewonnen. . .
Die Moderatoren meinten wir sind vielleicht zu “speziell“ – finden wir super!
Es war uns ein Vergnügen.
10.03.2012 BERLIN, Wild at Heart
Der Himmel mausgrau, wohlige 10 Grad und ab und an Regen. Perfektes Konzertwetter oder? Man munkelt, heute vor 35 Jahren haben 4 Männer die Band PVC gegründet und erstmals einen berliner Proberaum mit WallCityRock beschallt. 35 Jahre *wow* Wahnsinn, dass muss erst mal geleistet werden. Es ist uns eine große Ehre, das letzte Konzert eröffnen zu dürfen. Eine gute Gelegenheit das Kapitel Stattmatzen hinter uns zu lassen und fortan als DivaKollektiv quer über den Planeten zu touren. (Vorerst geht’s ohne unsere *first-drum-machine* Carolita weiter. Keine Angst – Sie wird zurückkommen!)
It´s Soundchecktime! Super entspannt treffen wir uns 18:00 Uhr vor dem Wild@Heart. Ein Luftgemisch aus Spannung und Nervosität kratzt an den Nerven. PVC haben sich für das große Finale 4 Gastmusiker, darunter auch Frontkollektivtorte Nika, an Board geholt. Die Suche nach dem perfekten Sound zieht sich, doch ganz hollywoodlike winkt ein Happy End. Felix-Blowcake, der sich die letzten Wochen unser gesamtes Set eingeprügelt hat, nutzt die Zeit sinnvoll und entspannt sich quer auf 3 Barhocker verteilt in der Horizontalen. Ein Bild für Götter!
Nun noch schnell die knurrenden Mägen beim SpätzleExpress stopfen und wieder Richtung Wild@Heart stöckeln. Vorfreudig wird das alte StattMatratzenkonsumgut(zukünftig unter Berücksichtigung des Nostalgiewerts) repräsentativ neben nagelneuer DivaKollektivklunker aufgebahrt und auf geht’s!
Its Showtime! Punkt 22:00 Uhr legen wir los und schmettern dem Partyfolk Klartext um die Ohren. Die Hütte ist voll und die Raumtemperatur schießt gen Siedepunkt. Ganz im Wild@Heart-Style!
Die Pogofraktion in der 1. Reihe tangiert dies nur peripher. Felix unserer Blowcake trommelt heute sein Debüt als Diva und wird liebevoll „Faro“ getauft.
Die Stimmung ist großartig – das Styling im Arsch. That´s fuckin Rock´n Roll!
Nach 50 Minuten geballter Divaaktion zückt „Faro“ die Posaune und wir resümieren. Fettes Danke an PVC für die Einladung und 35 Jahre WallCityRock. Euch zu Ehren und zur Einstimmung geben wir eine Divaversion von „Rockin till the Wall break´s down“ zum Besten. Anschließend räumen wir die Bühne. Gar nicht so einfach, die Instrumente einschließlich sich selbst durch die gefühlten 500 Leute zu schieben. Alle sind nun unglaublich gespannt auf PVC.
Die Männer rocken was das Zeug hält und geben mit 42 Songs, insgesamt 2 ½ Stunden volle PVC-Dröhnung ihrem Banddasein ein ehrenwürdiges Ende.
Was für ein grandioser Abend! Dem gibt es nichts hinzuzufügen.
Der Schnapsbaronenfürst von Leiwen bei Trier, Lord Gammelmike, hat höchstpersönlich in sein Anwesen geladen – dem Monopol nämlich!
Da freuen wir uns schon seit WOCHEN drauf, denn bei einem flüchtigen Blick auf die Karte wurde schnell klar, dass eine
lange, klägliche Fahrt bei Schnee und Glatteis einfach mal ganz lässig durch einen geschmeidigen Hin- und Rückflug ersetzt wird. Die Strafe der Umweltgöttin Kerosina, den selbstgebrannten Schnaps des Fürsten vorkosten, nehmen wir tapfer in Kauf.
Samstag früh treffen sich also Nika, Gina und Caro am Flughafen Tegel und decken sich ein mit hirnerweichenden F-Promi-Zeitschriften anstelle von Anti-Flugangst-Pillen. Klappt ganz gut. Ferner sind 20 kg Gepäck erlaubt, die in weiser Vorraussicht für Katerfutter in Form von knapp 20 Litern Kalte Muschi, Kirsch und Pfeffi genutzt werden, und ein bißchen Merch.
Ziel des Flugs: Saarbrücken! Weil bei Trier. Und das wiederum bei Leiwen. Falls sonst noch irgendwelche geographischen Fragen bestehen sollten – wendet euch einfach an uns! Mu-haha.
Safi ist – flink wie ein Igel – schon da, als die drei Flughasen landen. Die hängt nämlich seit geraumer Zeit öfters mal da rum, in diesem Saarbrücken.
Gemeinsam werden wir vom dort hausenden Flo zu einem liebevollen Frühstück kutschiert. Bis zum Konzert ist noch massig Zeit, also beschließen wir, diese mit ein bißchen Kulturprogramm in Trier zu übersaarbrücken (wuoaaar!!)
Gedacht, gesagt, getan: Porta nigra – check. Das Wetter ist turbokacke, es pisst und ist schweinekalt. Glücklicherweise steht vor dem großen schwarzen Tor ein Bimmelbähnchen rum, wie gemacht für Touristen wie uns. Direkt dabenen: ein Glühweinstand! Das KANN kein Zufall sein!! Also erstmal eine Runde Glühwein für alle, für Safi und Caro mit Schlucki, und ab ins Trockene auf Rädern. Es geht los, und mit jedem Schluck Glühwein wird Trier ein bißchen schöner.
Irgendwann hört es endlich auf zu regnen und wir statten nach einem Altstadtbummel der TANTE GUERILLA noch einen Besuch ab, bevor die wilde Fahrt nach Leiwen weiter geht.
Im Monopol angekommen sind erstmal alle hin und weg! Aus Erzählungen wusste das fröhliche Tortenquartett bereits, dass das Monopol ein ehemaliges Hotelschwimmbad ist, hatte allerdings eher an so ’ne Art Rattenloch wie in Schwerte gedacht, wo ebenfalls ein Schwimmbad zum Club umfunktioniert wurde und auch ziemlich okay ist. Hier ist jedoch alles ultra sauber, der Boden mit Laminat ausgekleidet und von pornös-rotem Licht bestrahlt, hier und da ist der Raum mit Palmen verziert, die noch an alte Schwimmbadzeiten erinnern.
Ferner gibt es einen Bieraufzug und leckeres Essen. Total geil! Und das Beste: unsere supertollen Betten befinden sich quasi direkt über uns im zugehörigen Hotel! Sprich kein nerviges Gelatsche, scheiss Nüchterngebleibe und Geschleppe nach dem Konzert!! Supergeil!!!
Wir sind die Ersten, Glück umsonst und Church of Atta lassen noch auf sich warten. Nika ist eine Weile nicht auffindbar, diese Zeit wird von den übrigen drei Schlawinerinnen prompt für ’s erste Bier und die erste Flasche Pfeffi genutzt.
Dies soll sich im Laufe des Abends noch um einige weitere Biere wiederholen, denn die erste Band des abends lässt sich Zeit mit ihrem Start. Und das aus gutem Grund, denn leider sind in letzter Zeit laut Mike die Besucherzahlen stetig gesunken, was unter anderem damit zusammen hängt, dass auffem Land einfach NIX fährt! Also wie hin, wie zurück? Echt doof, sowas. Da lobt man sich doch den Berliner Nachtbus, auch wenn man 20 Minuten warten muss. Besser als janüscht!
Scheissegal: einige Hartgesottene haben sich doch noch eingefunden, und los geht’s! Hagbard Celine-Chris, heute hier bei Church of Atta, scheint heute nüchterner als letztens in Neubrandenburg, irgendwas ist da wohl schief gelaufen heute, aber dafür sind die Ansagen diesmal partiell grandios!
Danach sind wir dran. Alle, die hier vorher wild verstreut durch die verschiedenen Räume gestreuselt sind, finden sich nun vor der Bühne ein. Wir freuen uns! Trotz der insgesamt überschaubaren Meute macht das hier heute echt Spaß! Zwischendurch gesellt sich auch ein vierbeiniger Zuhörer dazu, was wir allerdings weniger prickelnd finden und warten, bis dieser seine sensiblen Ohren wieder in Sicherheit gebracht hat.
Leute – Hunde haben auf (Punk)konzerten nix verloren!!! Das ist absolut nicht witzig!!!
Erhobener Zeigefinger Ende. Und leider auch spaßiges Konzert zuende, Glück umsonst sind jetzt dran!
Nika, Safi, Caro und Gina klemmen sich an die Theke vor der Bühne. Allein die Tatsache, dass die Theke unmittelbar vor der Bühne platziert ist, ist schon großartig genug! Geiler Schuppen!
Glück umsonst kommen aus Köln. Den Kölner-Schule-Einschlag könnense nicht leugnen. Aber cool! Macht Spaß! Caro war besonders heiss drauf die drei Jungs endlich mal live zu sehn, wo sie deren musikalische Ergüsse doch bisher nur vom gleichnamigen Debutalbum kennt, dessen Booklet ihrem Rechner entsprungen ist.
Ja, und danach verschwimmt alles so ein bißchen. Safi und Flo gehen baden, Nika ins Bett und die Rhythmusfraktion muss mal wieder alles aussaufen.
Résumé: geiler Abend!!! Unbedingt bald wieder!!!
Küsschen an Flo und Mike!!!
Samstag Mittag in Bayern. Fürs erste trennen sich unsere Wege. Nika und Gina düsen zum Hotel Via Claudia um die aussätzige Caro wieder einzufangen. Martin fährt voraus, weil sein Navi den Weg kennt. Flo und Safi zieht es direkt Richtung Würzburg, wo Freunde schon auf die Ankunft warten. Trotzdem sind die beiden die letzten, die diese schöne Stadt erreichen, auf Grund eines längeren Zwischenstopps an einer Baden-Württembergischen Raststätte. Hat wohl irgendwas mit so’ner ominösen Liste zu tun.
In Würzburg angekommen, wird erstmal kollektiv unserer Konsumgeilheit gefrönt und sich anschließend der Magen vollgestopft mit Pizza die soooo riesig ist, dass sie nicht mal auf die größten Teller passt, sondern ihren Rand schön auf dem Holztisch in der Sonne platziert.
Schon geht’s ins Immerhin. Vorher noch’n schnelles Radler in der gemütlichen Bahnhofs-Eck-Kneipe „Café zum schönen René“. Caro hat ihr Koma mittlerweile auch überwunden und vor’m Immerhin sind die Kotzreize schon am Ausladen.
Hier ist alles unheimlich entspannt. Fast schon ein wenig zu sehr. „Wann geht’s denn los?“- „Wann ihr wollt“ – „Wann ist Soundcheck?“ – „Wenn ihr soweit seid“ – „Wieviel kostets Eintritt?“ – „Fünf oder sechs Euro. Wie ihr wollt“ – „Wie siehts mit Gästeliste aus?“ – „Ist euch überlassen“
Als wir dann die Entscheidungen alle selbst gefällt haben und Kotzreiz uns die Bühne zum Soundcheck überlassen, sind wir wieder sehr zufrieden mit dem Klang. Nicht so umwerfend wie gestern, aber doch schon einer der besseren Abende.
Heute hat fast jeder von uns ne Hand voll bekannter Gesichter am Start. Also Tresen, Bierchen, die letzten Kalten Muschis leeren, Geschichten austauschen. Gegen zehn beginnt die erste Band: Take your drugs. Wir nehmen also unsere Drogen und begeben uns vor die Bühne. Die Jungs da oben sind verdammt jung und verdammt laut. Es wird gebrüllt und gehüpft und böse geguckt was das Zeug hält. Bei der ganzen Entspanntheit die hier allgemein herrscht, fragen wir uns, wo die ihre Wut hernehmen. Take your Drugs liefern ein halbstündiges Brett ab und reichen uns den Staffelstab weiter. Jetzt sind wir also dran mit Brüllen (könnwa!) und böse gucken (könnwa nich alle).
Das Publikum hat mindestens genausoviel Spaß wie wir. Selbst Labelchef Matze lässt sich blicken, trinkt heute aber nur Wasser.
Den Rest des Abends wuseln wir mit Cocktails und Bier in den Kellergewölben des Immerhin umher, um uns irgendwann in den verschiedensten Ecken der Gegend in irgendein Bett zu kuscheln, bevor am nächsten Nachmittag der Rückweg angetreten wird.
Sonntag. 13 Uhr Frühstück im Immerhin. Um die Zeit zu überbrücken bis bis Caro und Gina eintrudeln, hilft Safi ein wenig beim Fegen. Vermutlich will sie sich nur einschleimen, weil sie die Gastfreundschaft noch eine Nacht länger in Anspruch nehmen möchte. Hat geklappt.
Gegen 15 Uhr verlassen Caro und Gina die schöne Stadt, um Nika von irgendeiner Autobahnauffahrt in der Nähe abzuholen und nach Berlin zurück zu düsen. Ob und wie Safi, Martin und Flo den Weg aus Würzburg rausgefunden haben bleibt unklar.
Klar ist nur, dass es ein großartiges erstes Bayern-Wochenende war, auf das hoffentlich noch einige folgen werden.
Heute feiern wir eine Premiere: Die The StattMatratzen aus Berlin sind zum ersten mal auf dem Weg nach Bayern um nach sechs Jahren Bandbestehen auch endlich mal den Süden des Landes in den Genuss eines ihrer Konzerte kommen zu lassen.
Zu einer unmöglichen morgendlichen Uhrzeit sitzen alle geschminkt und munter im StattMatratzen-Mobil, bereit für eine sechs- bis achtstündige Fahrt. Heute dürfen wir nicht zu spät kommen. Das war der Infomail vom Veranstalter relativ eindeutig zu entnehmen.
Heute Abend spielen vier Bands, deren Namen – so unterschiedlich sie auch klingen mögen – auf seltsame Weise unheimlich gut zusammenpassen. Einem des deutschpunkigen nicht so bewanderten könnte das auch wie ein schlechter Scherz vorkommen: Knochenfabrik, Pestpocken, Kotzreiz, StattMatratzen. Die beiden Bands mit der weitesten Anfahrt und den billigsten Karren sind natürlich für das komplette Equipment zuständig. Tja, Rock’n’Roll ist ja schließlich kein Lehnstuhl, hat mal jemand behauptet. Wenn wir groß sind und für unsere Auftritte mal mehr als zweistellige Summen kriegen, dann lassen wir unser Zeug auch im Proberaum stehen und spielen über die schrottige Backline unserer Vorbands. Von den großen lernen heißt siegen lernen – oder so ähnlich?
Eine Stunde vor Ankunft – wir liegen relativ gut in der Zeit – ruft das Kotzreiz-Mobil durch. Ob wir schon da wären oder wann wir ankämen in der Kantine in Augsburg. Wir wären ziemlich pünktlich, wird geantwortet. „Ihr Spießer, wir sind circa ne dreiviertel Stunde zu spät und hatten gehofft dass ihr auch zu spät seid“
Als wir auf die Minute genau an der Kantine ankommen, warten davor bereits zwei Groupies auf uns: Martin aus Berlin und Flo aus Saarbrücken. Manche Leute haben einfach zu viel Freizeit.
Auf geht’s: Location begutachten, am Buffet ne Tomate klauen, Equipment auf die Bühne, beim Buffet ein paar Brötchen schnabulieren, Flo beim Sortieren vom Merchandise zuschauen, Kotzreiz beim Schlagzeug aufbauen zuschauen, Soundcheck. Aber WAS für ein Soundcheck! Wir dürfen – nein, sollen! – unsere Amps auf der Bühne ruhig ein ganzes Stück lauter machen. Das passiert uns selten. Glasklarer Monitor-Sound, wir werden quasi von unseren eigenen Stimmen weggefegt – und NICHTS fiept und quietscht und dröhnt! So gut wie heute klangen wir selten – und zur Woche davor in Neubrandenburg ist das ein Unterschied von Welten!
Punkt 18:45 Uhr (!!! Achtzehn Uhr Fünfundvierzig … Viertel vor Sieben !!!) fangen wir mit Spielen an. Trotz der nicht punkrock-gerechten Uhrzeit und der völlig übetrieben 16 Euro Eintritt ist in der Kantine ordentlich was los. Der Techniker macht seine Sache großartig, wir unsere noch besser. Hit folgt auf Hit und auf Grund der begrenzten Spielzeit werden kurzerhand die langatmigen Ansagen gestrichen. Special Guest heute bei uns auf der Bühne: Eine Eieruhr – da wir die Angewohnheit haben, zu überziehen, es uns aber heute nicht erlauben können.
Ab Song Nummer drei oder vier stehen plötzlich eine Hand voll Punks vor der Bühne die das komplette Album mitsingen können – obwohl wir noch NIE einen Fuß in diese Gegend gesetzt haben. Ein paar neue Songs schmettern wir ihnen auch noch vor die Füße, da ist der Spaß auch schon wieder vorbei bevor er richtig angefangen hat. Weil wir uns dieses mal so toll an die Zeit gehalten haben, dürfen wir noch schnell eine Zugabe spielen, dann aber hurtig die Bühne für Kotzreiz räumen, deren Mädels bereits den Pfeffi okkupiert haben. In den folgenden Stunden widmen sich Nika und Gina dem Merchandise, Martin und Caro dem Alkohol und Safi und Flo nehmen die Backstage-Dusche auseinander. Als um 23 Uhr alle Bands fertig und das Equipment von der Bühne ist, sind wir bereits ordentlich betrunken, ein paar Stunden später geht es dann auch mit Taxi gen Schlafplatz. Nur Caro ist nicht dabei, die will noch feiern.
Nächster Morgen: Kaffee, basischer Kräutertee und Brötchen mit Käse und veganem Aufschnitt. Caro fehlt immernoch. Ihr Handy: aus. Also alle Hebel und grauen Zellen in Bewegung setzen. Eine Stunde, 20 Telefonate, zwei falsche Nummern, einen Booker und einen Veranstalter später bekommen wir sie doch endlich ans Telefon: „Caro, wo steckst du denn!? Wir warten!“ – „Ja, ich warte auch!“ Ähh…. ja. Fazit ihrer Nacht: Hausverbot im Hotel Via Claudia. Na wenigstens hat’s sich gelohnt. Dat is Punk … oder so ähnlich. Jetzt geht’s jedenfalls auf nach Würzburg. Flo und martin haben auch noch nicht genug und begleiten uns.
08.10.2011 NEUBRANDENBURG, AJZ (mit KOTZREIZ und HAGBARD CELINE)
Schimmel, seines Zeichens Veranstalter im AJZ Neubrandenburg (nicht zu verwechseln mit den Besiedlern der dortigen Sanitäranlagen) hat uns eingeladen – und wir lassen uns selbstverständlich nicht lumpen! Erstrecht nicht nach alledem, was man über den Laden bereits so gehört hat. Ein paar Wochen vorher haben unsere Locationscouts von Chefdenker diesen nämlich netterweise schonmal angetestet und waren hellauf begeistert!
Zurecht, wie sich herausstellen sollte.
Perfekt getimed kommen zwei Tage vorher Safi aus Saarbrücken und Caro aus Antalya zurück geflogen, mitten durch die Gewitterwolken über Berlin, dem Tode ins Auge blickend. An Bord beider Flugzeuge wird gekreischt. Safi findet’s lustig (erzählt sie zumindest, vermutlich, um cool zu sein), während Caros‘ Herz turbolenzenbedingt in ihren Hals rutscht.
Unfassbarerweise überleben jedoch beide wie durch ein Wunder!
Unkraut vergeht eben nicht.
Ganz nebenbei kommt einen Tag später in den Nachrichten die Meldung von einer Bruchlandung in Antalya, Terminal 2, genau dem, von welchem aus Caro gestartet ist… ()
Da bekommt man doch direkt Lust auf ein kleines Schnäppschen!
Das Dreckswetter bleibt bestehen, und so kämpft sich das Stattzenmobil Samstag Abend durch die vom Himmel fallenden Wassermassen gen Norden. Am Steuer Driverin of the living Dead: Nika!
Zwischendurch schafft es der Mond gelegentlich ein paar Wolken beiseite zu scheinen und die dunkle Landschaft mystisch zu erhellen…eine Landschaft gekennzeichnet von heimtückischen Schildern, Windrädern und Tankstellenarmut. Wiedereinmal ist der Tank nämlich fast leer, und wiedermal ist eine Blase gefährlich kurz vor’m Platzen.
Und nein, bei der Kälte und in dem Regen in irgendeinem Busch in der dunklen Wallapampa sein Höschen runter zu lassen kommt überhaupt nicht in Frage!!
Fahrten nach Neubrandenburg verlaufen niemals hundertprozentig beschwerdefrei und scheinen immer in Zusammenhang mit unangenehmen Muskelkontraktionen etwaiger Körperorgane zu stehen. Das letzte Mal als Caro diese Strecke zurück gelegt hat ist etwa zehn Jahre her…rothaarig und noch vom Vortag verkatert eine Tüte nach der anderen vollkotzend zu einem Konzert von Terrorgruppe, Dritte Wahl und Rasta Knast. Damals war es noch verboten, jemals irgendetwas zu verpassen!
Als wir Neubrandenburg erreichen (welches schelmischerweise gar nicht in Brandenburg, sondern in Meck-Pomm liegt) ist es aufgrund der Tankstellensuche zwar schon etwas später als geplant, jedoch alles noch entspannt. Alle anderen sind schon da, inklusive Safi, die heute im Umland familienfestlich unterwegs war und ihre komplette Verwandtschaft für heute Abend ins AJZ einbestellt hat.
Astrein!
Auch Gina kann mit angereistem Anhang protzen.
Das AJZ ist bereits jetzt schon rappelvoll. Vor dem Eingang steht eine Traube von jungen Menschen gegen dem System mit seine scheiss Rejeln und Jesetze, die tatsächlich alle brav zum Rauchen vor die Tür gehen, weil’s drinnen nämlich verboten ist! Daher ist es in dem verwinkelten gemütlichen Laden total angenehm, so richtig mit sauerstoffgesättigter Luft zum Atmen und so.
Auf dem dezent ranzepetrigen Klo stößt Caro (auch bekannt aus GZSZ) auf ein paar Gestalten mit Piercingbesteck, zwei Nippelpiercings „vorbereitend“. Gönnerhaft spendiert sie ein paar Sprühstöße Sagrotan (besser als nix is besser als wie nix) und findet den Abend bereits jetzt schon erstsahnig!
Nach ewigem Hin-und Her, wer denn nun die güldene Arschkarte ziehen und als letztes spielen muss, geben die drei kleinen süßen Pandabärchen von KOTZREIZ mit runtergeklappten Pandabärchenöhrchen und großen Kulleraugen nach und die Jungs von HAGBARD CELINE [:Häckbart Zelain:] machen als erste und einzige Band Soundcheck. Dabei fällt auf, dass auf der kleinen Bühne gar keine Monitorboxen vorhanden sind.
Genialer Schachzug! Ohne diese Mistdinger gehen diese nervigen Soundchecks ja viel schneller! Kluge Kerlchen, diese Neubrandenburger!
Es gibt Essen, und zwar ein liebevolles drei-Gänge-Menü, wobei der dritte Gang irgendwie…untergegangen ist…vermutlich alkoholbedingt.
Dafür bleiben die ersten beiden Gänge umso besser in Erinnerung, denn diese schmecken unbeschreiblich lecker! Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!!
HAGBARD CELINE aus dem Saarland legen los, Bandpapa Gammelmike ist natürlich auch mit von der Partie! Juchu!!
Chris Celine glänzt neben seinen Gitarrensoli und rhetorisch hochversierten Ansagen mit ’ner dafür aber ziemlich coolen Stimme und versichert nach nahezu jedem Lied, dass das Publikum gleich erlöst sei, während Maurus, der Schlagzeuger, seine HiHat so gefährlich tief über der Snare justiert hat, dass zu dieser Art des Spielens wahrhaft eine gehörige Portion Talent gehören muss.
Als nächstes sind wir dran.
Ab der ersten Sekunde ist das Räumchen rappelvoll und wird zerlegt. Supergeil!!! Das macht vielleicht einen Spaß!!!
Nika schreit sich aufgrund besagtem Monitormangels die Stimme kaputt. Die Pogorunde fliegt durch den Raum, und meistens auch auf die Bühne. Mit reflexartigen Zuckungen weicht die Front dem ständig auf sich zusausenden Mikro aus, damit Dr. Caro Löte nicht noch eine Not-OP einleiten muss. Alle Zähne bleiben heile und zum Schluß gibt´s noch Zugabe mit Neubrandenburger Backgroundchor. Hell Yeah – Eiszeit!
Irgendwie vergeht die Zeit heute wie im Flug und wir erreichen schwitzend die letzte Nummer auf der Liste.
Schwuppsdiwupps sind KOTZREIZ dran und laut eigenen Aussagen auch schon ein bißchen betrunken. Stört hier aber herzlich keinen. Alle machen mit und freuen sich.
Anschließend folgt der Höhepunkt des Abends: Gammelmike lädt ein zur Schnappsverkostung seines selbstgebrannten Schnappses! Caro hat zu Beginn ein bißchen Angst, denn das letzte Mal im Sonic Ballroom (…oder war es auffem Ruhrpott Rodeo?!?) endete dieses Unterfangen mit Kopfschmerzen weit über irdisch jemals gemessene Kopfschmerzwerte hinaus…jedoch: oh ja, ziemlich leckere Sache! Und alles in Maßen, denn es muss eine Flasche für etwa zehn durstige Schnappsdrösselchen herhalten.
Safi lässt sich auch gerne nochmal nachschenken. Und während also alle so friedlich schnäppakenreinfegend am Tisch sitzen, lauschen wir dem Redefluss Maurus‘ zu. Zu schade, dass sich nicht alles wiedergeben lässt…wegen besagtem Schnapps, vermutlich…aber eine Situation ist hängen geblieben…:
Mike und Caro stehen vor der Tür im Raucherpulk und unterhalten sich, Maurus daneben, zunächst schweigend… lediglich mit einem Blick, der, sagen wir, eine eher schlafarme Vergangenheit vermuten lässt. Chris Celine schleppt währenddessen deren Kram ins Auto.
Plötzlich unterbricht Maurus das Gespräch:
“Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber es geht hier echt um unsere Existenz! Es geht hier echt um unsere Existenz!!“
Dann zu Mike, vollkommen ernst: „ Mike, Chris kriegt den Kram nicht alleine eingeladen, der ist viel zu voll! Du musst dem jetzt mit anpacken helfen, hörst du! Alleine wird das nix, das packt der nicht mehr!“
…und fügt nach kurzer Pause hinzu:
„- Ich kontrolliere danach auch, ob wirklich alles eingeladen ist!“
(Wohl gemerkt, anstatt selber mit anpacken zu helfen…!)
Mike und Caro gucken sich an und beömmeln sich, wobei Mike nochmal belustigt betont, dass Maurus das tatsächlich ernst meint!
Maurus wieder, das Gelächter nicht ganz nachvollziehend: „ Nee also ich meine das ernst! Ich kontrolliere danach wirklich!“
Was für ein unsagbar cooler Typ!!! So möge doch bitte jemand Shirts von ihm drucken!!!
So macht man das richtig.
Ab dann werden die Erinnerungen an den Abend langsam schnäppsrig. Safi trinkt heute ziemlich früh zuende, auch Tom hält nicht mehr lange durch. Unten im Konzerträumchen legen bereits zwei MusikKennerInnen Perlen der 90er wie Whigfield, Culture Beat und Mr. President auf. Mike, Chris Kotze, Dagobert Fukk und Caro natürlich sofort runter, bißchen abdäncen.
Fast noch geiler als die Musik ist die DJane, die dafür mitverantwortlich ist:
Pandabärchenshirt und Anker auf den Unterarm tättowiert tanzt sie später im irgendwann leergecocojumboten Raum alleine (!) zu ihrer selbst aufgelegten Musik!!!
Was für ein Bild.
Irgendwie scheinen hier in diesem Nest ziemlich viele Leute versammelt zu sein, die ziemlich viel drauf haben!
Caro ist vollkommen begeistert!
Nach und nach plumpsen auch die Letzten in ihre Bettchen, um morgens (immer noch einen sitzen habend) auf der hauseigenen Terrasse mit Blick auf den tollen Tollensesee bei warmem Sonnenschein lecker zu frühstücken.
Ein absolut geiler Abend!!! Wurde mal wieder Zeit!!!
Vielen Dank vor allem an Schimmel, gerne jederzeit wieder!!!
(Und sorry nochmal von Caro wegen dem Pipimachen in diesen Holzpavillon da…sie hat den Lichtschalter vom Klo nicht gefunden…und es ging echt um ihre Existenz!!!)
03.09.2011 WALDKIRCHEN, AZ Dorftrottel (mit Kotzreiz)
Wir schreiben den dritten September zweitausendelf, einen der wohl letzten schönen sonnigen warmen Tage diesen Jahres. Eine gute Vorraussetzung also dafür, auf’s Land zu fahren und ein Konzertchen zu spielen. Dennoch ist die Angelegenheit heikel…denn Caro muss heute arbeiten…und ist morgens (deswegen?) akut auch noch krank. Wer krank ist, kann natürlich nicht mittrommeln, sondern muss schön zu Hause im Bett liegen bleiben…erstrecht, wenn man eigentlich arbeiten muss!
Und erstrecht, seitdem es Internet auch für Arbeitgeber gibt…
Für uns jedoch kein Problem, einmal anner leeren Kalte-Muschi-Flasche gerubbelt, ’ne Ersatz-Caro gewünscht, und Simsalabimm war der Drops gelutscht!
Los geht also die wilde Fahrt, mit im Gepäck als Spezialfahrergast: Safis‘ Flo!
Es ist wiedermal warm im Auto (bald werden wir es vermissen), doch Ginas‘ transparentem (!) Gesichtspuder sei Dank kann uns nichts in der Welt irgendetwas anhaben!!
Todesfahrerin Nika drückt auf die Tube und wir kommen noch vor unseren Kotzreizchen im AZ Dorftrottel an, werden lieb begrüßt und finden’s direkt toll!!
Es gibt einen Teich, eine Schaukel, Bier und Pfeffi, lecker wat zu essen sowie einen unfassbar unglaublichen Sternenhimmel!!!
Von diesem bekommen wir unten in den Kellergewölben allerdings zu Beginn leider nur wenig mit.
Niemand will als zweite Band spielen…Kotzreiz müssen dann aber doch.
Manchmal verliert man…manchmal gewinnen die Anderen. Tzöhö!
Wir erklimmen also den Podest in dem gemütlichen Konzertkellerchen.
Der Schlagzeugersatz für Caro, Diese Jeannie aus der Flasche namens Chantal, kann GAR nix! Nie wieder! Rumpeldipolter… Aber für ’nen einmaligen Ersatz schon ok, wenn man bedenkt, dass wir vorher nie zusammen geprobt haben. Vielleicht hat ’se auch nur die zwei Kalten Muschis nicht vertragen, oder so.
Der Bühnensound ist ziemlich pank, was wir eigentlich ganz gut finden, weil wir unsere musikalische Glanzleistung anschließend entspannt damit begründen können.
Die Waldkirchener gehen ab wie Schmitz dem seine Katze, wir freuen uns!!!!!
Und wie damals als kleiner Scheisser der eigene Geburtstag ist auch diese Stunde konzentrierter Spaß verflogen wie im Flug (? yeah!) und wir machen Platz für die Jungens!
Angeblich haben die nicht geprobt, Chantal kann sich das aber nicht vorstellen, denn dafür läuft’s ganz schön rund!!
Nika vertickt fleissig Merch, Gina hat zu ihrem Glück ihre Fahrerbrille nicht dabei und führt die Flasche in ihrer Hand im Takt zum Mund, Safi und Flo gehen derweil oben in der verdammt einladend aussehenden Bandwohnung ’ne Nummer schieben und Chantal versucht diverse Pfeffieinladungen abzulehnen, damit sie später zurück in ihrer Kalte Muschi-Flasche keinen Ärger bekommt.
Rockedirock, Schnappedischnapps, Gluckedigluck – und auch die kleinen Kotzis dürfen endlich saufen (als hättense das nich schon vorher)!
Der Spieß dreht sich um – nun verlieren wir, denn wir müssen noch nachts zurück. Dabei ist es T-Shirt-warm draussen, der Sternenhimmel IMMERNOCH der Knaller, die Pennplätze sind geil, und es gibt ohne Ende Pfeffi!
Mit Tränchen in einem Auge wird eingeladen.
Fabi zeigt Chantal noch seine Sternenhimmel-App, und Chantal weiss jetzt nicht mehr, was sie mehr flasht…diese Sternenhimmel-App, die einem anzeigt welche Sterne zu welchem Sternenbild gehören, oder diese Taxi-App, bei dem man verfolgen kann, wie lange das Taxi noch braucht, das man sich bestellt hat, wo es gerade lang fährt und wie der Fahrer heisst!
Das hätte man doch damals, vor ein paar Jahren, als man sich noch über ein T-Online-Modem eingewählt hat, niemals für möglich gehalten!!
Mal gucken, was Opa dazu sagt…
Wir freuen uns jedenfalls schon auf’s nächste Mal!!! Bis zum 8.10. in Neubrandenburg!!!
Endlich ist es soweit…. Heimspiel!
Eine gefühlte Ewigkeit liegt hinter uns.
Der Proberaum lief heiß. Lag es an den vereinzelt hitzigen Tagen der letzten Wochen, welche ausgerechnet immer auf unsere Probetage fielen oder der Tatsache auf der Sonnenseite der „lautesten Platte Berlins“ platziert zu sein? Hhhhhmmm
Es könnte aber auch eine Mischung aus Vorfreude und ekstatischem Proben sein.
18:00 Uhr
Treffpunkt vorm Magnet!
Es gießt wie aus Eimern und wir fragen uns, warum unsere Haare nicht auf Kommando stehen können?!?!? Chuck Norris kann das doch auch. Arrrgs…
Gezeichnet von der letzten Nacht stellt man sich vor den Spiegel, um optisch nicht allzu erschreckend auszusehen, und der Regen schafft es innerhalb kürzester Zeit eine Friese Marke „Wischmob“ und ein Makeup Marke „Twilight“ zu zaubern. Na gut – so what? Der Gedanke zählt!
Freundlich werden wir empfangen und durch katakombenähnliche Gefilde Richtung Backstage geführt. Dabei ist höchste Konzentration gefragt, um sich im Laufe des Abends weder auszusperren noch zu verlaufen.
Die Handtaschen schnell abgestellt, die Ärmel hochgekrempelt und so schleppen wir fix den Inhalt unseres Proberaums (ausgenommen der Sitzmöbel, Lampen + Kühlschrank) durch den Regen rein auf die Bühne. An dieser Stelle sei gesagt: „Bewerbungen zum Stattzenroady nehmen wir gern entgegen“! Schreibt uns doch einfach!
Dank des super netten und kooperativen Technikers sind Aufbau und Soundcheck schnell erledigt. Die Spannung steigt und am liebsten würden wir sofort loslegen. *zippelzappel, hibbel* Da kommen auch schon die Lokalmatadore reingeschneit und es wird sich erst mal liebevoll begrüßt und ordentlich vorgestellt. Danke für die Einladung, Männer!
Gemeinsam tigern wir Richtung Backstage und stürzen uns auf das liebevoll hergerichtete Buffet. Der mordsmäßige Hunger kann auf vielseitige Art und Weise gestillt werden -> ob herzhaft, süß, salzig oder vielleicht auch was Gesundes. Ja, da war es wieder, dieses Wort „gesund“ – naja sagen wir figurfreundlich. Danke an dieser Stelle dem Magnetteam – besonders für die extrem gaumenschmeichelnden Kääähhääääseeeewürfelchen. Hhhm lecker!
Die Vorfreude auf den heutigen Abend steigt ins unermessliche und macht uns alle etwas flauschig im Kopf. Egal – schnell noch den Merchstand hergerichtet und ein paar Dokumentationsfotos geschossen.
20:00 Uhr
Zeit den Begrüßungssekt für die Gewinner unserer Gästelistenplatzverlosung einzuschenken!
Vorab ein kleiner Schluck auf gutes Gelingen und zur Qualitätskontrolle kann ja nicht schaden. Hehehehe.
Langsam füllt sich der Club und einige bekannte Gesichter lächeln uns schon etwas neugierig an. Denn schließlich ist heute der 1. gemeineinsame LIVE-Auftritt mit Gina, der neuen Schnegge am Bass. Witzig, dass genau in den Hallen der erste gemeinsame Gig gespielt wird, wo sich die Wege der zuckersüßen Mädels das erste Mal kreuzten.
21:10 Uhr
AUF GEHT’S!
Wahnsinn wie viele Leute sich innerhalb kürzester Zeit vor der Bühne versammeln können. Es wird nicht groß gefackelt sondern gleich losgezockt. Während Caro mit ihrem Schlagzeug immer weiter Richtung Publikum marschiert, bläst ihr der eigens für sie aufgestellte Ventilator den Wind entgegen Ihres Scheitels (sieht auf den Fotos aus wie mind. Stärke 5 auf einer Skala bis 10). Das ist sooo Rock´n´Roll!!!
Das Publikum schwitzt, wir schwitzen und alles läuft unerwartet planmäßig. Genial!!!
Schade, dass die Zeit auf der Bühne immer viiiiieeeel zu schnell vergeht…. Abschließend wird Gina als neues Bandmitglied begrüßt und sich offiziell und herzlich von Nina verabschiedet. Während des gesamten Konzertes stand diese in der 1. Reihe und verfolgte gespannt das Bühnentreiben.
Glücklich, zufrieden und gefühlte 5 Kilo leichter schweben wir von der Bühne und fallen uns in die Arme. Es wird geknutscht und gekuschelt und schwupps sind wir fleißig dabei am Merchstand Autogramme auf LP´s und CD´s zu kritzeln.
Sehr geil! Während sich auf der Bühne Die Lokalmatadore ihrer Klamotten entledigen und dabei stimmungsvoll das Publikum besingen, treffen wir auf unsere Kotzies.
Die Wiedersehensfreude ist groß und gibt Anlass mit furchtbar süßen Apfel-Zimt-Alkohol-Shots (Apfelstrudel!) anzustoßen. Das schmeckt wie Weihnachten. Ein Pläuschchen hier und ein Pläuschchen da.
Die letzten Töne dröhnen aus der Konzerthalle und dann geht alles ganz fix.
Wir laden gemeinsam das Innenleben unseres Proberaumes in tetrisgewohnter Manier ins Auto. Wir verabschieden uns von den Lokalmatadoren und bedanken uns für den tollen Abend. Der restliche Abend verläuft feuchtfröhlich, begleitet von ekstatischen Tanzeinlagen.
Vielen Dank, es war grandios und bis zum nächsten Mal!
09.07.2011 BISCHOFSWERDA, Lächle Biber Festival
Die Nacht ist kurz, der Arsch noch voll. Jalousien gibt es in dem kleinen Pennräumchen nicht, also werden wir ein paar Stunden später von der ballernden Sonne sowie sich Unterhaltenden in der Küche gegenüber der Zimmertür geweckt.
Nina hat es sich zusammengerollt auf einem Sessel ungemütlich gemacht, weil keine Sofas mehr frei waren.
Wie das aussieht!! Die Ärmste…
Nach einem kleinen Frühstück in Form von trockenen siamesischen Doppelbrötchen geht’s erstmal ab unter die geile Pornodusche vor Ort. So verwinkelt mit Riesenduschkopfbrause und vielen kleinen Mosaiksteinchen. Während Caro sich frisch geduscht anzieht, inspiziert Nika die Dusche pinibelst, um zu dem Entschluss zu kommen, dass sie dort unter gegebenen Umständen ebenfalls eine Dusche nehmen wird.
Weise Entscheidung!
Obwohl die Wirkung nicht lange anhalten wird…denn keine fünf Minuten im Auto auf der Weiterfahrt gesessen, wird schon wieder geschwitzt was das Zeug hält. Aussentemperatur: 29°C, Innentemperatur: gefühlte 60°C!
Weiter geht’s also, und zwar erstmal nach Dresden. Bis nach Bischofswerda ist es ja von da aus nicht mehr weit.
In Dresden wird heute die Zeit vertrieben. Also liebe Dresdener…falls ihr euch fragt, wo die Zeit hin ist: wir sind schuld! Trotzdem habter’s schön da, in Dresden. Vor allem die Kunsthöfe und die Elbe hat’s uns angetan. Und natürlich der Elektonikladen, aus dem brechend laut Eisenpimmel dröhnt.
Caro fragt sich, was alte Papis denken müssen, die unter Begleitung von „Fotzenpimmelbahn“ die Regale durchstöbern, auf der Suche nach Adaptern und Käbelchen…höhö. Wer weiß, ist vielleicht auch völlig normal, da in Dresden.
Etliche Eise und Radler später geht’s dann auch mal los nach Bischofswerda…zum „Lächle Biber Festival“. Festivals übertrumpfen sich ja bekanntermaßen gegenseitig, indem jedes versucht, sich den möglichst beklopptesten Namen zu geben. Das „Lächle Biber Festival“ ist definitiv Topkandidat! Auf die Nachfrage, wie es denn zu dieser Namensgebung kam, folgende Antwort: irgendwer hat‘ ’nen verkackten Smiley gemalt, mit zwei riesengroßen Zähnen. Erinnerte dann wohl an einen Biber. Und deswegen heisst das jetzt so.
Hier, zum Beweis:
Ahhhhja!
Aber scheiss drauf, Festivalnamen werden genauso wie Bandnamen eh völlig überbewertet!
Wir kommen an und werden sehr nett und erleichtert begrüßt. Die erste Band, Los Explosivos aus Mexiko, soll wohl nämlich schon in 20 Minuten anfangen und ist noch nicht da.
Keine unnötige Hast!
Das Gelände ist recht übersichtlich auf einer Wiese zwischen drei Häusern auf einem Hügel gelegen, die Sonne scheint, und es gibt einen Kokosnussstand mit Schlucki.
Was will man mehr?
Bei den ersten Bands ist recht wenig los vor der Bühne. Ohnehin wirkt es recht spärlich besucht. Wir stellen uns gedanklich schonmal darauf ein, dass es bei uns ähnlich aussehen wird…lediglich Safi ist optimistisch.
Und sie hat doch tatsächlich Recht?!?
Kaum legen wir los, stehen auf einmal Leute vor der Bühne! Keine Ahnung wo die auf einmal alle herkommen, aber wir finden’s super!!
Ha, doch…von einem Kerl aus der Meute wissen wir sogar, wo er herkommt. Nämlich aus Torgau! Da ist der Kögi doch tatsächlich extra hierher gekommen…Hut ab!
Ja, macht richtig Spaß hier!! Auch heute werden wir ziemlich bühnensoundverwöhnt. Wenn das so weiter geht, mutieren wir noch zu kleinen Diven!
Ein weiteres Gute-Laune-Konzert geht zuende und wir machen uns Bärbel-sei-Dank noch des Nächtens auf den Heimweg. Sonntagskoma-Prophylaxe!
Vielen Dank Radau am Stau und Lächle Biber! Toll wart ihr!!
08.07.2011 SCHMÖLLN, RADAU AM STAU
Heidewitzka, wie die Zeit rast!!! Da denkt man sich wochenlang, ach naja, is‘ ja allet noch wat hin, und schwuppsdiwupps – auf einmal isser da, dieser Juli…und mit ihm das letzte Konzertwochenende mit Nina im Schlepptau!
Wenn das so weiter geht, sind wir bald so alt wie PVC!!!
Die wilde Fahrt startet am Treptower Park. Heutiges Reiseziel: Schmölln, Radau am Stau Festival. Die Mädels haben da vor ein paar Jahren schon einmal gespielt…allerdings ohne Caro. Dieser ist das Festival lediglich ein Begriff durch die Razorquillz, Nikas‘ alter Band, die dort letztes Jahr gespielt haben und wobei unheimlich heisse Fotos von Alia geknipst wurden. Ihr könnt ja mal stalken. Hot, hot, hotter than hell!!
Wie auch immer. Man quält sich also an einem Freitag Nachmittag gen Dresden durch den Berliner Süden, macht unheimlichen Spaß, vor allem, wenn einen Tag drauf die Union spielt und rund um Schöneweide alles mit Polizeiwagen abgedichtet ist! Ätz.
Scheissegal, wird eben laut Turbonegro aufgedreht!
Diesmal verfahren wir uns ausnahmsweise nicht über Polen, sondern kommen direkt an. Man lese und staune.
Kaum auf das Gelände gekarrt, kommen auch schon ein paar von den netten Veranstalterjungs an.
Witzig: durch den Regen ist wohl alles so dermaßen matschig, dass uns geraten wird, besser NICHT mit dem Auto hinter die Bühne zu fahren. Dafür haben die cleveren Schlaubären einen Träcker organisiert, mit ’ner großen Kiste auf dem Stapeldings da vorne, für das Equipment. Saugeil!
Fast noch geiler: der Cateringbereich! Da steht tatsächlich ein niemals leerwerdendes Fass, angeschnabelt an eine Zapfanlage, zum jederzeit selberzapfen! Limitlos!
Juchu!!
Daneben leckeres Essen zum selberessen.
Fehlt eigentlich nur noch jemand, der einen füttert. Naja, nächstes Mal vielleicht.
Alles in allem macht die Veranstaltung hier ’nen ziemlich amtlichen Eindruck, auch wenn sich die meisten Besucher noch auf dem Zeltplatz zu tummeln scheinen. Riesen-Bühne, überall wurde fleissig Werbung gemacht, alles liebevoll durchdacht und organisiert. Daumen hoch!
Eine Band mit Frauengesang macht gerade Linecheck… das müssen A DESIRE TO HOPE sein. Erinnern Caro irgendwie an ihre allerliebste Lieblingsband „Nightwish“… und siehe da: kaum gedacht, schon entdeckt sie ein Nightwish-Shirt im noch eher spärlich gesäten Publikum.
Naaaja… man muss das in etwa so sehen wie mit Tagen, an denen man traurig ist. Wenn es diese nicht gäbe, dann wüsste man die glücklichen Zeiten noch viel weniger zu schätzen. Mit der Musik ist das ganz ähnlich. Bestimmt. Also…ganz bestimmt gibt es auch gute Gründe dafür, dass es Bands gibt wie Nightwish…oder Kettcar…oder Nickelback. Zumindest, wenn man alle Hühneraugen zudrückt und nicht weiter drüber nachdenkt.
Kann ja jede/r hören was er/sie will! Oder???
A DESIRE TO HOPE beherrschen zumindest alle ihre Instrumente und die Sängerin macht den Eindruck, als wär‘ sie privat bestimmt total nett.
Während Nika (mit Bier in der Hand!), Nina, Safi und Bärbel über das Gelände wuseln, baut Caro schonmal ihren Kram auf.
Plötzlich stürmt die Sängerin von A DESIRE TO HOPE an Caro vorbei neben die Bühne, so dass man sie von unten nicht sehen kann, und zieht sich aus.
Caro schaut verlegen zur Seite und wird ganz rot.
Offenbar gehört das mit zur Bühnenshow… Die Jungs spielen währenddessen instrumental weiter.
Aaahja, jetzt zieht sie sich ein weisses Kleidchen an und hüpft wieder nach vorne. Schön!
Puh. Auf den Schrecken erstmal ein Schluck Bier.
Eine Sekunde später kommt Safi zu Caro die Bühnenseite hoch. „Sag‘ mal…hat sich die Sängerin gerade umgezogen?!? Die hat ja jetzt was ganz anderes an!“
(Preisfrage: wer war zur richtigen Zeit am richtigen Ort? A) Caro oder B) Safi ?)
Schon ein paar Schlücke Bier später sind wir auch schon dran. Schnell angekabelt und zurechtgerückt, los geht’s! Und zwar mit ziemlich geilem Sound!! Spaß macht das!! Auch das Publikum hat sich mittlerweile verdreifacht. Viele kamen aus ihren Löchern gekrabbelt um jetzt gute Stimmung zu machen. Geil!!
Darum bemüht, so wenig zu quatschen und so viel zu spielen wie möglich, prügeln wir uns gutgelaunt durch’s Set. Gerade mal bei der Hälfte angekommen, heisst es auf einmal: „nöch dräi Söngs!“
Huppala?! Okay…
Das liegt wohl daran, dass NO LIFE LOST aus Hamburg im Stau stecken geblieben sind und wir vorverlegt wurden…mit deren (kürzerer) Spielzeit!
Man nimmt’s gelassen, so können wir uns wenigstens schnell wieder von Mutter Zapfanlage stillen lassen.
Anschließend wird Bärbel nahezu der Merchstand eingerannt, totaaal super!!! Scheint den Leuten also gefallen zu haben, das freut uns!!!
Wir trinken noch ein paar Bier mit den Jungs von NO LIFE LOST. Ganz nebenbei: der Trompeter von denen ist Finne, seit 6 (?) Jahren in Deutschland, und spricht akzentfrei deutsch MIT Hamburger Note! Den Finnen hätte man im Leben nicht rausgehört! Und das nach so relativ kurzer Zeit! Caro ist beeindruckt!!
Anschließend werden wir von einem netten nüchternen Menschen zu unseren Pennplätzen gefahren (!). Vor Ort: eine Bar! Weiter geht’s also. Diesmal mit den netten ReaggiemusikerInnen von DREADNUT INC. und den Jungs von DUMBELL! Mit dabei: Wodka und Vita-Cola. Special-Guest: Nika van DéCross!!! Da hat wohl jemand Lunte gerochen, höhö. Geil!
Während man sich also einen reinlegend Geschichten erzählt und unterhält, prügelt sich Nina mit Dreadnut-Gitarrero Jonas, der mit seinen langen Dreads eher so wirkt, als würde er sich normalerweise niemals prügeln… laut Nina sollen hierbei vor Jahren erlernte Jiu Jietsu-Fähigkeiten unter Beweis gestellt werden. Natürlich nur zum Spaß. Auch, wenn Nina am nächsten Morgen mit diversen Hämatomen und Schürfwunden alles andere als nach Spaß aussieht.
17.06.2011 FRAUREUTH, Open Air
Die Koffer (in dem Fall eher die Bierkisten) sind gepackt und auf auf!! Es kann los gehen zum legendären Fraureuth Konzert. Wo das genau is, mal ehrlich, weiß doch jeder! Muss hier also nicht extra erwähnt werden. Mit ein paar kleinen Verfahrerchen kommen die Bands, die einen pünktlich die anderen weniger, auf dem nach Schützenfest aussehenden Gelände an. Es gibt dort nette Platzverweiser, vegetarische Köstlichkeiten und vor allem (denn noch is keiner betrunken, daher wichtig) saubere Toiletten mit ausreichend Klopapier. Juhuuu. der Spaß kann beginnen. Erst eine Band mit Asterix-Pappfigur als Maskottchen, danach Road Kill Zombies und dann Stattmatratzen (mit grandioser Unterstützung von Bärbel, Julia Disaster und Hendrik) sorgen an diesem Abend für eine typisch berlinerische Punk-Rock-Stimmung. Auf diesem Open Air gab es manch nervigen Gast, der mit klitzekleinem Vorsprung ätzendste war allerdings der Regen! Schwuppdiwupp, das Konzi, das selber mitgebrachte Bier und leider auch die Biermarken längst aus.. was nun? Ahhh.. Genau! Fuß (Sänger RKZ) machts richtig. Nach einem kräftigen Schluck Restbierbrühe umdrehen, kotzen, wieder zurück drehen und nach neuen Getränken, die man irgendwo kostenlos erhaschen kann, Ausschau halten. Auch Jerry (Gitarrist RKZ) Julia und Nina gucken langsam enttäuscht drein. Dann! Wie ein Wunder steht plötzlich eine Kirschschnapsflasche mit gar heiliger, schimmernder NEHM MICH MIT- Aura auf nem Tisch im Zelt. Eigentümer nicht in Sicht. Flasche ist im Gepäck, Leute im Taxi, dann kanns ja losgehen zur Unterkunft. Caro, Safi, Nika, Bärbel, Hendrik und Jerry gehen schlafen. Julia, Fuß und Nina planschen noch ein wenig (bis es hell wird) im Hoteleigenem Pool. Frisbee spielen.. (Frisbee ist in dem Fall ein Gummi-Ring der um ein Messgerät am Becken befestigt war,… jetzt nicht mehr ist.)! Am nächsten Morgen treffen die immernoch Biertrinker auf die halbwegs ausgeschlafenen. Die einen essen Frühstück, trinken Orangensaft oder Milch, die anderen nutzen das unglaubliche Bierangebot! In diesem Hotel billiger als weniger davon anner Tankstelle. Yeah! Nika und Hendrik machen sich auf dem Weg zum Festivalgelende, um die Autos zu holen und dann gehts für alle zurück nach Berlin. Ein einziger Tag kann ganz schön schlauchen.. die einen sind schon halbtot, die Durchmacher sterben dann später, dafür richtig.. Typisch Konzi. Aber immerwieder schön.
04.06.2011 BERLIN, Open Air for Open Minds @ Maxim (mit COR, A.C.K., Drempels, Przestan PIC, Your world dies, Valsinestra u.a.)
Wie letztes Jahr schon findet auch dieses Jahr wieder das Open Air for Open Minds statt, organisiert vom Maxim in Weissensee, und auch dieses Jahr sind die Stattzoschinskis eingeladen dem Spektakel beizuwohnen, vielen Dank dafür! Große Freude!
Caro hat des Nächtens rechtzeitig den Absprung aus dem White Trash geschafft (ein Raunen geht durch’s Publikum…also angenommen, es wäre eines da…) und tatsächlich keinen Kater, die Sonne scheint, es ist warm, SOMMER – ein wundervoller Tag! Da bekommt man glatt Bock zu spielen, scheiss auf die Eierei nach Weissensee! Wobei sich diese sogar erstaunlicherweise in Grenzen hält. Das Maxim liegt relativ nahe an der Grenze zu Prenzl’Berg…geht also noch.
Alles ist genau so wie beim letzten Mal. Eintritt einen schlappen gerade noch bezahlbaren Euro, überall Stände mit Merch und leckerem veganen Kram. Auch die Bierpreise sind vollkommen fair, was die hohe Schlabber-Iro-Quote nochmal bestätigt. Untermalt wird das bunte Treiben von Uffta-uffta-Punkrock der Band, die gerade spielt.
Wunderschön!
Hat ein bißchen Force Attack-Atmosphäre.
Nika, Safi, Nina und Caro laden ihren Scheiss aus und gönnen sich ein paar erfrischende Alsterwasser. Herrlich! Zu ihnen gesellen sich prompt die Jungs und das Mädel der Band „Przestan PIC“ aus Polen, die den Vieren eine Flasche von so ’nem Zeug in die Hand drücken, welches ein angenehm-proportionales Verhältnis zwischen Promilleanzahl und Geschmack verspricht.
Und tatsächlich, schmeckt ziemlich lecker! Mist! Und das bei immerhin ca. 20%! Und knapp 30° Celcius Außentemperatur!
Immer in Gefahr…
Das Mädel der Band, ihreszeichens Sängerin, sieht übrigens verdammt hübsch aus…hat ein bißchen was von Gwen Stefani, findet Caro.
Glücklicherweise ist heute keine lange Warterei angesagt, sondern schon um 18:30 Anpfiff. Geil! Je eher dabei, desto eher davon – zum Bierstand nämlich! Mittlerweile haben sich auch einige bekannte Gesichter eingefunden, wundertoll!!!
Vor allem Nina hat einiges an Anhang mitgebracht…ist ja schließlich auch das letzte Konzert mit ihr in Berlin!
Das Set ist dasselbe wie vor zwei Tagen, nur das Publikum wurde ausgetauscht. Fertig!
Es geht wieder los mit einem der neuen Kompositionen, nämlich 200 Leute. Ein anderes Neues namens R.O.T. kann man sich übrigens hier reinzieh’n:
(Wird weiterhin fleissig geübt…keine Sorge.)
Trotz der Helligkeit macht’s Spaß, einige Schlabber-Iro-Punker überwinden ihre wärmebedingte Trägheit sogar und zeigen vollen Einsatz, der Sound ist wesentlich besser als erwartet, super, und auch sonst läuft alles relativ rund. Lediglich Safis‘ Gitarre macht zum Ende hin Mätzchen, aber bei „Filmriss“ stört das eh niemanden.
Anschließend wird sich noch die Zeit vertrieben, bis VAL SINESTRA als letzte Band das Schlusslicht mimen, z.B. indem sich einige Partyhopper in der Zwischenzeit ein Taxi zur Bakraufarfita Records Labelnight 1.0 mit FRAU MANSMANN und ALL ABOARD! in den Cortina Bob gönnen.
Wenn nämlich mal wat is, dann immer allet uff eenmal…!
Ja und zum Schluss hat der Prinz die Prinzessin aber dann doch noch geheiratet. Juchu!!!
Carolita
Und wieder eine Show mit unseren mittlerweile liebgewonnenen Kotzreizen. Außerdem: Dritte Wahl. Wir spielen im Leipziger Conne Island. Während Nina mit Hendrik schon vorfährt, purzelt Safi direkt von ihrem Feierabendbier ins Stattmatratzen-Mobil mit den Worten: „Sorry, ich stinke, hab aber Wechselklamotten dabei“ – keine unbekannte Phrase, aber zur Abwechslung mal tatsächlich die Wahrheit, wie sich im Laufe der Fahrt rausstellen sollte.
Leipzig durfte uns schon des Öfteren begrüßen, das Conne Island ist für uns allerdings neu. Als die Bandkarre vorfährt, sind Nina und Hendrik bereits beim ersten Bier, Safi versucht ihren Kreislauf halbwegs unter Kontrolle zu kriegen weil sie sich während der Fahrt einen halben Liter Energydrink gespritzt hat und Nika, Caro und Fabian klären gewissenhaft den Ablauf des Abends.
Während sich die Halle langsam füllt, tauchen grüppchenweise bekannte Gesichter auf: So trudelt die alte zuverlässige SM-Crew ein, bestehend aus den Masters of Merch: Angelo und Antje (watch out for „Pimp Your Pet“!), dem Master of Zeichnen: Baal sowie dem Master of Film und Auslandskorrespondenz: Mark, der uns sein neustes Werk – den Pimp Your Pet Trailer – präsentiert. Aber nicht nur Berlin besticht durch Anwesenheit, auch aus Würzburg gibt es vierköpfigen Besuch, der kurzerhand beim Leipzig-Berlin-Belgier Jonas untergebracht wird.
Wir spielen als erstes und liefern ein pompöses Konzert ab, die Meute lächzt nach mehr. Nach uns Kotzreiz, die im Backstage schon wieder nahtlos an das vorige Wochenende angeknüpft haben: Kirsch-Schnaps! Leckere brutale Scheiße, der vor allem Caro verfallen ist. Nina und Safi sind allerdings auch alles andere als abgeneigt.
Zu guter Letzt entern die alten Herren von Dritte Wahl die Bühne und ziehen ein Knochenprogramm von knapp drei Stunden ab. Wir einigen uns darauf, dass das definitiv zu lang ist und ein Teil von uns geht dazu über, sich im Backstage zu betrinken.
Als die Show vorbei ist und das Equipment eingeladen, trennen sich unsere Wege. Fahrerin Nika sucht die Schlafmöglichkeiten auf. Nina, Hendrik, Caro und ein paar Kotzreize kämpfen sich durch die Stadt auf der Suche nach Unterhaltung und Safi schließt sich den Würzburgern an um sich Leipzig aus Jonas‘ Sicht zeigen zu lassen. Am nächsten Morgen – oder lasst es Mittag gewesen sein – kreuzen sich die Wege wieder in einem schönen Hinterhof-Café zum stundenlangen Frühstück und Geschichtenaustausch, bevor es für alle gen Heimat geht.
09.04.2011 ANNABERG-BUCHHOLZ, Alte Brauerei (mit Kotzreiz, Wilde Zeiten + Rasta Knast)
Nach nur ein paar Stunden Schlaf muss das Divakollektiv auch schon wieder aus den Federn. Heute steht die Alte Brauerei in Annaberg-Buchholz auf dem Programm, irgendwo da im Erzgebirge, leider kein Katzensprung von Köln aus, also schnell noch reingedrückt was die Ballroom-Küche hergibt, von Flo verabschiedet und los geht die wilde Fahrt.
Im Zimmer nebenan pennen die Kotzreizchen in ihren Bettchen noch wie kleine Babies. Voll süß…
Nina sieht heute noch runtergrockter aus als gestern, so als wäre sie einmal jeweils nach vorne und nach hinten über in Matschepampe geplumpst. Laut eigener Aussage handelt es sich bei dem schwarzen Schmodder, der ihren kompletten Körper ziert, um Kettenfett. Ihre Zöpfe hängen auf halb acht, ihre Augen sind zugequollen und ihre Stimme klingt wie eine Kreissäge.
Caro ist verliebt.
Erster Zwischenstopp also: eine Apotheke! Nika macht ’nen Großeinkauf und lässt sich bei der Auswahl der ganzen Medikamente von Dr. C. Löte beraten.
Nach mehrstündiger Fahrt mit Beschallung durch alte DDR-Schlagermusik, die Safi als einzige mitsingen kann, weil sie die einzige ist, die diese unglaublich hitverdächtige (…) „Musik“ jemals gehört hat, erreichen wir unser heutiges Ziel.
Die Alte Brauerei macht ’nen ziemlich amtlichen Eindruck. Der Konzertraum ist recht groß, die Bands wohnen im Haus gegenüber, jede Band hat ihr eigenes Zimmer mit Namensschildchen sowie ihren eigenen mit Bier gefüllten Kühlschrank. Auch der Zeitplan einschließlich Soundcheck erscheint realisierbar.
Nika und Nina fahren nochmal los, neue Wechselklamotten für Nina kaufen (von vornherei welche mitnehmen is ja schließlich auch kein PANK!), während Caro unter die Dusche hüpft (auch kein PANK).
Soundcheck geht ziemlich fix, umso besser, macht ja schließlich auch keinen Spaß.
Heute machen Kotzreiz den Anfang. Es füllt sich allmählich mit relativ jungem Publikum, welches zwar auf Kommando brav mitgröhlt, ansonsten hingegen…ja…eher verhalten ist. So wie Pandabären im Zoo ganz frei von Hektik auf ihren Bambusstangen rumkauen, stehen die meisten da und halten ihre Brause warm. Man stelle sich zu diesem Szenario eine gemeinsame Denkblase über der Meute vor, mit ’ner Erdnuss drin.
Die Herren Kotzreiz nehmen darauf keine Rücksicht und hauen erstrecht rein! Ätsch!
Dann die Stattzen Popatzen. Oder das, was von ihnen noch übrig ist.
Das Publikum kommt vom Rauchen rein, es füllt sich langsam wieder. Offenbar klingt der Bühnenzaunt in Nikas Ohren etwas suboptimal, fragend guckt sie nach rechts und links. Nina versucht verzweifelt, aus ihrer heiseren Krächzstimme die richtigen Töne raus zu kratzen, woraufhin Caro, die dieses Trauerspiel brechend laut auf ihrem Monitor hat, einen Lachanfall bekommt. Safi amüsiert sich ebenfalls.
Keine Ahnung warum eigentlich genau, aber irgendwie macht’s hier gerade total Bock. Sollen die da unten doch ihre Bambusstangen kauen, scheiss drauf! Spaß ist, was man selbst draus macht…oder so?!
Wir sind gerade fertig, auf einmal wird „Zugabe“ gebrüllt.
Da brät sich doch der Storch eine Boulette!
Jetzt kommense einem so!
Erstmal so tun, als wäre man ihnen gleichgültig, und sobald man die Klinke in die Hand nimmt, kommense an!
Scheisskerle!
Quatsch, das freut natürlich wie doof und als Dankeschön wird so originalgetreu wie nur möglich „Filmriss“ zum Besten (?) gegeben.
Prost!
Platz da für Wilde Zeiten!
Nach dem Einladen wird der Merchstand belagert und Wilde Zeiten sowie Rasta Knast verfolgt. Fabi Feuer überredet zu Whiskey-Cola. Es wird gemunkelt, dass der Fabi Whiskey-Cola heimlich ein bißchen geil findet. Ist aber nur so ’ne Vermutung.
Irgendein Teufel kommt noch mit so ’nem Kirschschnaps um die Ecke, wonach der Abend langsam beginnt, sich in eine Wattewolke zu verpacken.
Nina macht heute tatsächlich als erste den Abgang. Schätzungsweise ein einmaliges Erlebnis, vergleichbar mit einer Sonnenfinsternis. Der Rest folgt ihr nach und nach, nachdem er sich einen ins Blech lötend den Verstand verloren hat.
Alles in allem ein saugeiles Wochenende! Vielen Dank an alle Beteiligten! Bitte bald wieder!!!
Carolita
08.04.2011 KÖLN, Sonic Ballroom (mit Kotzreiz)
Nika, Nina und Caro wachen nebeneinander auf `ner Luftmatratze auf, die beiden Letzteren sind praktischerweise schon angezogen und betrunken. Nina hat sogar ihre Schuhe an. 1:0! Caros’ Schädel beinhaltet dafür eine riesengroße Luftblase im aufgeweichten, verflüssigten Hirngewebe, die immer automatisch an die Stelle zurück wabert, wo sie vorher war, egal in welche Richtung oder Position sie den Kopf bewegt.
Aua aua aua!
Im-Sack-ness hat das Ruder übernommen.
Visualisiert kann man sich unseren Zustand in etwa so vorstellen:
Safi und ihr Flo pennen im Katzenzimmer, wo mittlerweile keine Katze mehr drinne is, die is nämlich aussem Fenster über’s Dach abgehauen. Hätte vermutlich jede/r getan. Welche Katze mag schon Flöhe. (Tä-ttäää! Helau.)
Fichli und seine Frau müssen beide ab an die Schaufel, ist ja schließlich auch Freitag, der für viele Menschen ein sogenannter „Werktag“ ist, obwohl er ja „Freitag“ heisst. Verrückt!
Für die Mädels bedeutet das jedenfalls nix Gutes…
Irgendwann schaffen sie es doch tatsächlich sich aufzuraffen und creepen noch `ne Runde durch die Düsseldorfer Altstadt am Rhein entlang, auf ihrem Zahnfleisch. Ninas’ Klamotten sind komplett versifft, weswegen ihr Weg erstmal in den nächsten Wechselklamottenladen führt. Caro versucht irgendwie mit Paracetamol und Kaffee ihre Grundfunktionen aufrecht zu erhalten. Die Leber wächst mit ihren Aufgaben. Safi und ihr Flo sind einfach nur scheissesüß, und Nika durchstöbert fleissig die Geschäfte.
Endlich kommt der Anruf, dass die Kotzreize ausgeschlafen haben und bereit sind, mit den Mädels den Kram abzuholen. Diese sind ein bißchen neidisch um die paar Stunden mehr Schlaf. Beim Einladen macht sich jedoch bemerkbar, dass es den Jungs auch nicht viel besser zu gehen scheint. Alle hängen’se in den Seilen.
Auf geht’s nach Köln, Caros’ quasi zweiter Heimat. Helldriverin Nika fährt, der Rest liegt im Koma. Keine Ahnung wie famose Bands es schaffen, wochen- bzw. monatelang auf Tour zu gehen…der Trümmerhaufen hier ist ja schon am ersten Tag total zerschossen!
Im Sonic Ballroom zu Köln angekommen, kriegen die sieben zerknautschten Musikanten von Roman `nen lecker Soundcheck und von Götz lecker wat zu essen. Die Zeit bis zu den Höllengigs wird vertrieben mit komern, doof rumstehen (nämlich neben sich) und den ersten wagemutigen Versuchen am Kölsch-Kühlschrank.
Caro wird oben im Hajabett von einer SMS aus dem „Mittags“schlaf gerissen:
„Sitze unten am Tresen. Wo bleibst du? Ulf“.
Oha, der König von Wacken ist da und braucht Aufmerksamkeit! Es nützt allet nüscht…entweder, das erste Kölsch geht nach vorne oder nach hinten los…Kopfschmerzen schlimmer oder weg. Lotto!
Das Risiko wird eingegangen…und siehe da: Reanimation erfolgreich. Spaßknopf on! Alkohol – Ursache und Lösung jegweder Probleme. Hell yeah!
Mittlerweile ist die Hütte proppegut gefüllt, und neben den üblichen Verdächtigen sind auch jede Menge unbekannter Gesichter dabei, die jedoch trotzdem die Texte mitgröhlen können. Wahnsinn! Geil!
Heute klappt einiges besser als gestern. Zum Beispiel unser Vorsatz, die Bierpausen zu dezimieren. Daran ist Nika schon gar nicht mehr gewohnt und vergisst prompt ihre Texteinsätze. Der Sound auf der Bühne ist der Knaller, macht total Laune. Danke, Roman! Es werden Arme und Beine durch die Luft (bzw. treffender: das Gasgemisch aus Kippenqualm und Schweissdunst) geschleudert, Punkrockfinger nach oben gestreckt und Leute rumgereicht. So musset sein!! Geil!!
Auch die Herren Kotzreiz können sich keineswegs beklagen, allesamt ein gelungener Abend!
Nika kümmert sich pflichtbewusst um den Merch, Safi und ihr Flo sind irgendwann „verschwunden“ und Nina hat sich wieder in den Gummibärenmodus justiert. Irgendwann ist oben das Backstagebier leer. Panik macht sich breit, bis es Caro wie Schuppen von den Augen fällt, dass der hiesige Stattmatratzen-Deckel ja noch gar nicht ausgeschöpft sein kann.
Tatsächlich! An der Bar unten leuchtet noch grünes Licht! Schwupps werden Whisky-Cola und Kettenfett geordert und reingefegt. Nina und Caro halten stellvertretend für den Rest engagiert die Fahne hoch, Nina allerdings noch ein bißchen höher, denn Caro befürchtet, den nächsten Tag am Lenkrad aushelfen zu müssen. Alles cool, alles geil, und so geht auch dieser Abend zuende, bzw. fängt der nächste Morgen an.
Carolita
07.04.2011 DÜSSELDORF, The Tube (mit Kotzreiz)
Endlich endlich endlich!!! Heute startet das Minitöürchen nach Düsseldorf, Köln und Annaberg-Buchholz zusammen mit Kotzreiz (http://www.myspace.com/kotzreizberlin)! Vor solchen Highlightkonzerten müsste es Schokokalender geben, so wie vor Weihnachten und Ostern. Nur anstatt Weihnachts- und Ostermotiven mit Instrumenten, Bierflaschen und zerknautschten Gehirnen drin. Wie kleine Hosenscheisser freuen wir uns nämlich schon seit Wochen drauf! Und zwar so doll, dass kein einziger Stein, der uns in den Weg gelegt wird, auch nur den Hauch einer Chance hat. Weder Sandstürme noch Caros hundsgemeine Uni, die einfach mal so kurzfristig beschließt, das neue Semester eine Woche eher zu starten.
Da wird nicht lange gefackelt: Wir lassen uns nicht lumpen und machen’s so wie The Exploited auf dem Force Attack vor ein paar Jahren: Caro lässt sich einfliegen. Nur nicht mit ’nem Hubschrauber, sondern mit Air Berlin (Berlin = gut) und auch nicht einfach so, für den Kick für den Augenblick, weil sie sich für geil hält und glaubt, es zu können – sondern weil absagen einfach…NIX kann.
Und weil wir uns so freuen, und weil es bei Air Berlin Bier gibt, ohne, dass man extra zahlen muss.
PANK!
Also rubbel die Katz (http://www.schmitzchen.org/rubbel.jpg) ein paar Wurzelkanäle aufbereitet und dann ab die Luzi zum Flughafen, während Nika, Safi und Nina sich bereits seit Stunden durch Sandstürme quälen und ihre Ärsche im Auto platt sitzen. Kurz vor’m Boarding geht Caro ihr Arsch dafür auf Grundeis:
Perso abgelaufen.
Da sie das Ding niemals braucht und dementsprechend keines Blickes würdigt ist ihr das schlicht und ergreifend entgangen.
Keinen müden Gedanken daran verschwendet.
Horrorszenarien!!
Scheisse!!
Panic at the Wartehalle!!
Glücklicherweise hat sich das Glück wiedermal auf die Seite des Dummen geschlagen und es fragt keine Sau danach… Air Berlin ♥!
Wie immer müssen Caros Sitznachbarn denken, dass sie nicht mehr alle beisammen hat. Unzählige Flugzeugabsturzdokus auf N24 und Phoenix schürten ihre Flugangst. Unglaublicherweise stürzt der Flieger jedoch nicht ab. Air Berlin kann man wirklich empfehlen!
(Hallo Air Berlin. Caro sucht jemanden, der ihr ihren Schlagzeukram sponsort. Interesse?)
In Düsseldorf angekommen machen sich Nika, Safi und Nina sowie die Kotzreize bereits an den Aufbau. Caro wird am Flughafen Düsseldorf herzallerliebst von der lieben Anja und ihrem Freund mit einem Börek und den Worten „du hast bestimmt Hunger“ empfangen.
Was für ein Teufelsweib! Schmatzer!
Auf geht’s ins THE TUBE, direkt in der Düsseldorfer Altstadt neben dem Engelchen. Jaja, früher. Erinnerungen werden wach. Caro kommt hier irgendwie alles so klein vor. Is wohl doch noch wat gewachsen. Nicht so der Veranstalter des heutigen Abends, die alte Düsseldorf-Z-Promi-Elite Sir Fichli, jetzt nämlich ohne Iro, der sich die Mühe macht das hier alles zu organisieren. Großartig! Im wahrsten Sinne des Wortes. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!
Alles ist schon aufgebaut, Chris Kotze hat netterweise Caros Sound gecheckt. Voll geil! Danke.
Soll auch schon losgehen, hetz hetz.
Schnell noch Kajal nachgezogen und gö. Das Räumchen ist gut gefüllt obwohl Donnerstag ist, alle haben riesengroße, erwartungsvolle Kulleraugen, süß, und es dauert gar nicht lange, da fangen sie an zu singen und zu tanzen. Wir freuen uns mit ihnen. Viele bekannte Gesichter sind da. Und das trotz knapp 600 km Entfernung. Binnen kürzester Zeit steigt die Temperatur im Tube auf gefühlte 100 Grad Celsius an, wie in der Sauna schwitzen wir uns die Klamotten nass. Hätten wir das vorher gewusst, dann hätten wir nackt gespielt, aber da haben Chefdenker schon Patent drauf (http://www.facebook.com/video/video.php?v=131133413574948).
Nika steht alleine und verloren mit ihrem Mikro rechts am Rand der schmalen Bühne, hallo, wink! Die Bassdrum kann Caro heute irgendwie nicht leiden und rutscht immer weg, und die Hitze nötigt uns nach jedem Lied zu einer Bierpause. Kommt grad sicher alles total professionell rüber. Ferner beginnen die Proteine des motorischen Zentrums unserer Gehirne aufgrund der sich minütlich potenzierenden Temperaturen zu denaturieren, was wiederum verschnabelte Verzwiebelungen beim Spielen zur Folge hat. Teilweise hören wir uns nicht ganz auf der Bühne, die einen sind schon fertig mit der Strophe, die anderen noch beim letzten Refrain, aber ein bisschen dadaistischer Touch kann ja nicht schaden.
PANK!
Wir übergeben an Kotzreiz (haha, übergeben an Kotzreiz, höhö) und beginnen damit, uns gnadenlos den Arsch voll zu hauen. Kotzreiz legen wieder ein Brett hin und scheinen sich klammheimlich ein paar Fans in Düsseldorf gemacht zu haben, denn die gehen hier alle ab wie Schmitz‘ Katze! Geil!
Es kursiert das Gerücht, die Bands hätten hier heute Abend ein bestimmtes Saufkontingent und können alles was sie wollen auf Deckel bestellen, bis es irgendwann heißt „stopp“.
Gehört, getan. DJ Fichli legt Perlen unserer Teenagerzeit auf, wir bestellen im Takt dazu.
Fabi Feuer erzählt später er hätte dabei gesessen als Fichli sich beim Tresenpersonal nach dem „Zwischenstand“ erkundigt hat. Offenbar hat jemand vergessen „stopp“ zu sagen.
Fichli sind beim Anblick der beiden Deckel (1x Stattzen 1x Kotzreiz) die Augen raus und die Kinnlade runter gefallen. So viele Striche auf einem Bierdeckel hat er wohl noch nie gesehen.
Wir also mittlerweile voll wie Eimer. Nina hüpft rum wie ein Gummibär nach diesem Gummibärzeug, wat auch immer dat is. Nika hält geduldig durch, bis alle fertig sind mit saufen. Safi hat heute ihren relativ neuen Flo an der Seite, extra aus dem Saarland angereist. Irgendwie flutschen Caro der Reihe nach die Bierflaschen aus der Hand. Der nette Typ, der die Scherben hinterher immer aufkehrt und das gute ausgelaufene Bier vom Boden leckt (nein, Spaß) nimmt’s mit Humor. Jetzt bekommt sie aber keine Flasche mehr. Böse Carolöte. Dafür darf sie aber noch Bier im Plastikbecher haben. Juchuu!
Keine Minute vergeht und auch dieser Becher verteilt seinen Inhalt auf dem Boden dieses wundervollen Etablissements.
Es ist wohl an der Zeit zu gehen. Wir verabschieden uns von den Kotzreizen und fahren mit Taxi in die Haia.
Carolita
Es ist der 1. April, aber die noch nicht kompletten Stattmatratzen sind nicht zum Scherzen aufgelegt als sie Wiesbaden erreichen, denn noch wissen sie ja nicht, ob Nika, die heute nachgeflogen kommen muss, weil sie´s nicht früher schafft, ihre Flugangst besiegen und der Riesenschwebevogel die Landebahn ordnungsgemäß anpeilen kann. Im Schlachthof wird erstmal ein Begrüßungsbier vertilgt und der Bad Religion Musik aus dem Hintergrund gelauscht, die übrigens auch schon im Auto 5 Minuten zuvor zu hören war. Juhuu… Nika da! Kommt mit Flo angedüst, der so nett ist und sie mit Auto abgeholt hat. Spaßeshalber drehte er noch ne Extrarunde um Terminal 1, denn wie erwähnt ist heute ja Scherztag und nicht alles muss Sinn ergeben. Statt Soundcheck gibts heute Sonderschick! Essen ist leckaaa! Und schwuppdiwupp… ein paar Bier später spielt auch schon die erste Band, Atlan! 10 Konzertbesucher haben sich vor der Bühne platziert. Direkt nach dem 3-Mann-Laut-Rock-Auftritt sind dann auch schon die Statzis dran. Alles muss jetz schnell gehen, doch die Bassistin Nina sucht vergeblich nach dem anscheinend unsichtbaren Bassisten Tom von Kotzreiz, um mit ihm zu klären, welcher der Verstärker wie benutzt werden darf. Stattdessen kommt der Tontechniker vorbei und eilt schnell zu Hilfe. Alles ist eingestellt. Es kann losgehen. Nur hatte der Tontechniker leider, genauso wie Nina, nicht gewusst, dass der Verstärker von der Band Atlan und nicht wie geplant der von Tom bereit steht.. Da also keiner so richtig mitbekommen hat wie es eigentlich hätte sein sollen, weiß jetz auch keiner wie das mit der Bass/Lautstärke/Technik funktioniert. Nina hört sich nicht und stellt sich daraufhin mit dem Hintern zum Publikum in die kreischende Menge (mittlerweile ist die Besucherzahl auf 20 Leute angestiegen), um sich selbst besser hören zu können. Bringt gar nichts. Egal. Heut ist Witztag, also sehen wir das ganze doch auch lustig. Mittlerweile haben sich die Matratzen 30 Zuschauer erspielt und es kann weitergehen mit Kotzreiz. Die ham Spaß. Die anderen auch. Apropos Kotzreiz! Hendrik verspürt noch! keinen Kotzreiz, als er ihr spontan einen Heiratsantrag macht. Nina:“Ja, klar! Das hab ich immerhin noch nie gemacht.“ … Verlobt. So schnell kanns gehen. Während Hendrik und Nina aus dem Konzert eine 2er Verlobungsparty machen, nebenbei wahllos Leute zuquatschen und als einzige zu der 80er Jahre Punk-Musik tanzen und hüpfen, sind Safi und Flo nach Hause, Kotzreiz machen sich auch gerade auf den Weg und Nika wandert Richtung Backstage-Hochbett, um den nächsten Morgen zwecks Flohmarktkaufrausch fit zu sein. Alle Konzertbesucher sind mittlerweile weg, als sich Nina und Hendrik (leicht und sehr betrunken) zu Caro gesellen, die sekttrinkend auf Freunde der Nacht und des Alkohols wartet. 2 unbekannte Typen, die auf dem Konzi waren, wurden mit reingeschleust und sitzen jetz in mitten der fröhlichen Runde. Hendrik macht mit jeder Bewegung mind. 1 Glas in näherer und weiter entfernter Umgebung futsch. Ausversehen. Ein Sektglas sogar fein säuberlich zertrennt.. der Kelch, der Stiel, Der Fuß.. alles ganz, nur nicht mehr zusammen. Schön! Das ist Kunst. Hendrik geht kotzen, dann schlafen. Nina bleibt noch bei Caro und den 2 Typen (is ja auch noch Sekt da). Caro bekommt Hunger und plündert die Küche. Hendrik kommt auf ein flöhliches Kotzen nochmal kurz vorbei und geht dann mit Nina Richtung Schlafstation. Caro kommt ca. eine halbe Stunde später danach hinzu, natürlich in ihr eigenes Bett, nicht zu Nina und Hendrik.
Da waren ja aber noch die 2 eingeschlossenen Typen, ganz vergessen. Die kommen auch nochmal vorsichtig in das Bandschlafzimmer geschlichen, erzählen den Matratzen und den Stattmatratzen ihre Leidensgeschichte. Die beiden suchen seit Stunden einen nicht verschlossenen Ausgang und hoffen auf Hilfe. Nina hört den Jungs bis zum Ende zu und faselt, ohne es mitzubekommen, :“Wie dem auch sei…: Licht aus und raus!“ Caro lacht. Nina tut dies am nächsten Tag auch gleich leid, als ihr davon berichtet wird wie fies das klang). Nika bekommt als einzige mit, dass die beiden nachts nochmal reinkommen und durchs Fenster aussteigen.
Am 2. April gehts ab auf den Flohmarkt vorm Schlachthof und nach Frühstück und Eis auf nach Hause. Das war doch irgendwie ein ganz witziger 1. April.
Nina
12.02.2011 TORGAU (mit Mona Reloaded, Oxo86 und die Lokalmatadore)
Es ist Samstag, und mein Wecker klingelt trotzdem. Mein Geist hat die Wahl zwischen Bewusstsein und Traum…die Präferenz liegt eindeutig bei Letzterem. Auch scheint zwischen Körper und Matratze ein magnetisches Verbündnis zu bestehen, welches jeglicher Beschreibung trotzt. Das Gesetz der Schwerkraft wird hier gerade nochmal völlig neu definiert.
Es nützt alles nichts – raus aus den Federn, ab an die Kaffeemaschine. Die Kanne ist erfreulicherweise schon gefüllt, meinem fleissigen Honigbärchen sei Dank.
Schlürfender weise wird kurzerhand die Fernbedienung gedrückt. Glotze an, und siehe da, Tobias „Diaz“ Wojcewski („die Biertenöre“, einen schönen Gruß an dieser Stelle) bei DSDS. Sendungen dieser Art sind ja schon so ein bißchen wie Unfälle…man kann weder hin- noch weggucken. Wie z.B. auch „die Geissens“…eine Serie, bei der mein Hirn vor’m Schlafengehen aufgrund mangelnder Beanspruchung wunderbar auf Standby schalten kann. Nunja, für Diaz geht’s gerade auf die Malediven – mich führt mein Weg heute nach Torgau.
Mit etwas Verzögerung fahren wir los. Geplant ist sogar ein Soundcheck, dem mit unserem Tontechnikschatz Social DisTorsten und seiner Praktikantin Steffi, die heute mit von der Partie sind, eigentlich nichts im Weg stehen sollte. Die Autobahnen sind frei, die Sonne scheint, wir sind gesund. Es wird uns hier gerade viel zu einfach gemacht. Also verplaudern wir uns eben, überhören die einschreitende Stimme unseres Navigationsgerätes und düsen 40 km in die falsche Richtung, ohne es zu merken. Applaus an uns selber! Also wieder zurück, inzwischen funkeln die Sterne.
Später als es der Soundcheck erlaubt erreichen wir das KULTURHAUS TORGAU, einen riesigen Saal mit riesiger Garderobe, riesigem Vorraum und riesigem Tresen. Alles riesig. Wir fühlen uns ein wenig wie Salamis inner Turnhalle.
Alles prima organisiert hier, das Essen ist superlecker, es gibt sogar zwei separate Backstageräume mit Namensschildchen. Auf dem einen steht „Mona Reloaded + Oxo86“, auf dem anderen „Lokalmatadore + Stattmatratzen“. Ich freue mich heimlich ein bißchen.
In dem kleinen Räumchen hängen drei eingerahmte Poster…eines davon habe ich vergessen. Aber an Dieter Krebs und Stefanie Hertel kann ich mich erinnern. Fisch, seineszeichens Sänger der Lokalmatadore, erklärt mir: „Stefanie Hertel ist wie der Bodensee – vorne flach und hinten tief“. Ich denke mir, jemandem, der seit fast 30 Jahren im Showbizz ist, dem kann man da ruhig blind vertrauen.
Oxo86 sorgen bereits für steigende Temperaturen in der Halle. Wir machen uns startklar. Safi ist die Unruhe selbst, eine wandelnde Kaffeebohne. Ich versuche die Sache möglichst entspannt anzugehen. Mich kennt ja hier niemand. Meistens sieht man mich nichtmal! Ausserdem habe ich mir vorher noch eine Magnesiumbrausetablette gegönnt. Was soll da noch schief gehen? Wir kommunizieren mit Torsten durch einen roten Vorhang. Das müssen wir nochmal üben. Immerhin habe ich heute endlich mal ein funktionierendes Mikro, was mir nicht im Weg ist. Hell yeah!
Vorhang auf und los geht’s! Schwer zu sagen, was das Publikum von uns hält. Die Leute bleiben immerhin, ein paar singen mit, hier und da ein erhobener Punkrockfinger, auch eine Polonaise ist zu verzeichnen. Die, die auf „Wohoohoo“ und „Schallallaaah“-Refrains warten, dürften v.a. bei so Nummern wie „Kopfsalat“, „Konsumgeil“ und „Hey was ist“ ziemlich ulkig aus der Wäsche gucken. Das kann ich durch den ganzen Nebel jedoch leider nicht so genau erkennen…selbst die Mädels kann ich nur erahnen…wie auch deren Gesänge. Dafür ist der Schlagzeugsound der Knaller! Ich höre also überwiegend mich selbst.
Einsamkeit überkommt mich…ich greife zur Flasche.
Hier und da wird ein Käbelchen unbemerkt aus dem Verstärker gezogen oder Nika auf ihren Fußschalter gelatscht, aber alles in allem macht die Sache trotz einiger Holperer, die der Bühnensoundmatsch mit sich bringt, gute Laune. Bei „Eiszeit“ und „Spitz‘ die Lippen“ wird die Bühne gestürmt von freiwilligen Schilderhaltern. Danke danke!
Es geht dem Ende zu und wir überlassen das Feld den Lokalmatadoren. Das sind übrigens ein paar ganz liebe Pandabärchen. Die sagen vielleicht hier und da mal so Sachen, wo Mutti den Zeigefinger erhoben hätte, aber das machen die nur, um über ihre Pandabärchenität hinweg zu täuschen. Ganz bestimmt! Gerne hätten wir uns noch zeigen lassen, wie man in Mühlheim-Ruhrer-Art Bier zu trinken vermag, leider müssen wir Torgau mit seiner Vielfalt an Kneipen schon des Nächtens verlassen. Aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben!
Alles in allem ein positiver Abend.
Und: in große Bühnen wachsen wir auch noch rein! Wir sind ja schließlich schon fast sechs Jahre alt! Hmhmm!
Carolita
30.12.2010 HAMBURG, Störtebeker (mit Sleazy inc.operated)
Berlin, 30.12.2010, 13:00 Uhr – Wir starten los zur heißestes Meile nördlich von Berlin. Im Schlepptau, ein Mercher, vier Groupies und jede Menge Schnee!!! Während wir gefühlte sechs Stunden durch die russische Tundra gondeln, machen wir aufgrund von akuter Schneeblindheit einen kurzen Break bei einer der teuersten Raststätten Deutschlands. Hier gibt´s lecker Filterkaffe, der dem Preis entsprechend aus frisch von der Zibetkatze ausgekackten Kaffeebohnen zubereitet sein muss, anders lässt sich dieser verfickt teure Preis für ein Heißgetränk am Automaten inklusiver einer aufdringliche Brezelverkäuferin nicht erklären. Noch am teuersten Kaffee der Welt schlürfend, laufen wir in Hamburg, St. Pauli / Störtebeker ein. Es ist verdammt kalt draußen. Und drinnen auch, AHHH! Also erst mal schnell zum aufwärmen eine Runde Kickern im Keller und die ersten Bierdeckel ploppen lassen. Erstaunlich ist, dass die Bar erst im Keller, ne Treppe runter, kommt, und man dort keinen Schnaps kriegt. Dafür aber Gummi(Bienenwachs/Zahnrausreißer)-Schlümpfe, Sekt, Tee, Bier… Dat reicht ja auch völlig! Die andere Mädelsband (Sleazy inc.operated) trifft ein und dem Soundcheck steht, abgesehen von den kalten Fingern, nichts mehr im Weg….. Endlich!.. Nachdem der Sound gut verpackt und eingetütet ist, gibt´s lecker veganes Essen, serviert von Hannes und der Küchencrew. Wir spielen wie geplant nur die Hits und verkaufen ganze 3 Pullover, von denen Nina 2 kauft, denn sie friert (außerdem wollt Sie Yogi und Puffy eh welche mitbringen). Nachts geht es für 5 von uns mit Taxi Richtung Wohnung vom Koch, der das leckere Essen gemacht hat und dem der mysteriöse braunfellige, blauäugige Husky, in dem ein Indianer haust, gehört. Die anderen brauchen sogar nur 10 Minuten zu ihrem Schlafplatz, nämlich der Hütte von dem Hamburger Konservensoundentertainer Heiko, bei dem Safi, Caro und Grütscheck 20 Minuten begeistert unsere neue CD unter die Lupe nehmen, die wir selbst noch nicht im Regal zu stehen haben.. schon irgendwie komisch.. naja.. . Am nächsten Morgen treffen wir uns pünktlich zwischen 10 und 10:30 mit Champagnerpfannkuchen (Berliner) wieder am Störte, um den Musikkrempel wieder einzuladen und abzudüsen. Ohne lang zu schnacken geht es auch gleich los… Auf, auf! Nach Berlin!.. Heute wird wieder gefeiert!